Feuerwehr räumt drei Häuser in Essen

Altes Bergwerk eingebrochen

Stand: 30.10.2006, 16:18 Uhr

In der Nacht zum Montag (30.10.2006) sind in Essen drei Häuser evakuiert worden. Im Stadtteil Heisingen hatte sich in einer Straße ein Loch von drei Meter Durchmesser aufgetan. Der Grund: vermutlich ein alter Stollen der Zeche Wasserschneppe.

Die Stadtwerke Essen alarmierten gegen 23 Uhr am Sonntag (29.10.2006) die Feuerwehr. Diese räumte daraufhin vorsorglich zwei der Einfamilienhäuser. Ein Statiker der Stadt Essen stellte in der Häuserreihe einen waagerecht verlaufenden Riss von bis zu zehn Zentimetern Tiefe fest. Da nicht garantiert werden konnte, dass sich die Risse erweitern, wurde auch das dritte Einfamilienhaus evakuiert. Die Betroffenen sind bei Freunden und Verwandten untergebracht worden. Wie lange sie nicht nach Hause zurück dürfen, ist noch unklar.

Es wird vermutet, das ein Bergwerkstollen aus dem 19. Jahrhundert die Ursache für die Schäden sei, erklärte die Bergbauabteilung der Bezirksregierung Arnsberg in Dortmund. Der Stollen verlaufe in etwa 20 Meter unter den Reihenhäusern. Er gehört den Angaben zufolge zur ehemaligen Zeche Wasserschneppe im Essener Süden. Zunächst solle nun Beton in den Hohlraum gefüllt werden, um die Stelle zu sichern. Anschließend sollen weitere Bohrungen vorgenommen werden, um mögliche weitere Hohlräume zu entdecken, sagte ein Sprecher des Bergamtes Gelsenkirchen.

Tagebrüche als Folge illegalen Bergbaus

In NRW gab es schon häufiger Fälle von Tagebrüchen. Sie sind meist die Folge illegalen Bergbaus, wenn Stollen nicht verfüllt oder gesichert wurden. Ein bekannter Fall ist das so genannte "Siegener Loch". Vor zwei Jahren hatte sich in Siegen am Rande der Innenstadt ein 60 Meter tiefes Loch aufgetan.