Dieser Tagesbruch hat einen Schacht freigelegt, der ausschließlich von Hand, mit Schlägel und Eisen (Hammer und Meißel) vorgetrieben worden ist. Nach Einschätzung des Siegener Bergbaukenners Gerd Helsper gehört der Schacht zur erstmals 1560 erwähnten Grube Kammer: Er dürfte also schon im 16. Jahrhundert entstanden sein.
Im oberen Bereich des Tagesbruches gibt es eine Pinge, einen Trichter, der durch mittelalterlichen Tagebau entstanden war und später mit Erde und Schutt gefüllt wurde. Der darunter liegende Schacht trifft in etwa acht Meter Tiefe auf einen Stollen, der nach zwei Seiten abzweigt. Er hatte früher aller Wahrscheinlichkeit nach Verbindung zu dem weit verzweigten Grubenverbund 'Storch & Schöneberg', der bis 1942 in Betrieb war.
30 Kubikmeter Beton
Dennoch war nicht zu befürchten, dass der Beton in der Tiefe verschwinden würde, wie beim 'Siegener Loch' geschehen. Denn das Bergamt hat sich mit einer in die Tiefe gelassenen, beweglichen Kamera ein Bild von der Situation untertage gemacht. Es zeigt, dass der Stollen in beiden Richtungen nach jeweils 20 Metern eingestürzt ist - weiter würde das Füllmaterial nicht fließen können. Rund 30 Kubikmeter Beton sind in die Tiefe gepumpt worden, dann ist der uralte Schacht voll.