Das Bild zeigt die Zutaten für eine Gemüsebrühe.

Gemüsebrühe selbstgemacht – Rezept, Tipps und Infos

Stand: 13.03.2025, 06:00 Uhr

Ernährungsexpertin Anja Tanas zeigt, was in eine selbstgemachte Gemüsebrühe kommt und gibt viele Tipps für die gesunde Brühe.

Rezept Gemüsebrühe

von Anja Tanas für ca. 2,5 Liter

Zutaten

  • 15 g Steinpilze, getrocknet
  • 2 große Zwiebeln
  • 80 ml Olivenöl
  • 1 kg Gemüse bzw. Gemüseschalen, -abschnitte bzw. Blätter z.B. Knollensellerie, Staudensellerie, Möhren, Petersilienwurzeln, Pastinaken, Kohl, Brokkoli
  • 4 Knoblauchzehen
  • 2 EL Tomatenmark
  • 2 dicke Tomaten
  • 3 EL Sojasoße
  • 5 Lorbeerblätter
  • 10 Pimentkörner
  • 1 TL Pfeffer
  • ½ Bund Petersilie
  • 1 EL Liebstöckel getrocknet oder frisch
  • Salz

Zubereitung

Steinpilze in warmen Wasser einweichen. Zwiebeln grob kleinschneiden und an den Schnittflächen in einem großen Topf dunkelbraun werden lassen. 
In der Zeit das Gemüse putzen, gründlich waschen, ggf. abbürsten und grob kleinschneiden. Werden Schalen und Blätter verwendet, Bio-Gemüse bevorzugen.
Gemüse mit dem Öl zu den Zwiebeln geben und alles ca. 5 Minuten kräftig braten, ab und zu wenden. Knoblauchzehen schälen, andrücken und hinzufügen.
Tomatenmark auf den Topfboden geben, kräftig anrösten und dann mit dem Gemüse mischen.

Gemüsebrühe selbstgemacht Hier und heute 13.03.2025 14:25 Min. Verfügbar bis 13.03.2027 WDR

Eine Tomate wird geschnitten
Zwei dicke Tomaten geviertelt dazugeben. | Bildquelle: picture alliance / Westend61 / Giorgio Fochesato

Tomaten waschen, vierteln und hinzufügen. Alles weitere 5 Minuten rösten. Mit dem Steinpilzwasser ablöschen, weiche Pilze hinzufügen.
3 Liter Wasser und Sojasoße angießen, Lorbeerblätter, Piment- und Pfeffer hinzugeben und alles einmal kräftig aufkochen lassen. Salz kommt erst später dazu, damit beim Kochen das Gemüse optimal „ausgelaugt“ wird.
Brühe bei niedriger Hitze mindestens zwei, besser drei bis vier Stunden bei schräg aufgelegtem Deckel köcheln lassen. Die Flüssigkeit sollte kräftig einkochen, ggf. etwas Wasser nachgießen, damit das Gemüse bedeckt bleibt.
Ausgekochtes und leicht abgekühltes Gemüse mit einer Schaumkelle aus der Brühe nehmen und in ein Sieb geben, mit einer Kelle oder einem Löffel ausdrücken und entsorgen. Tipp: Für eine besonders klare Brühe ein Passiertuch in das Sieb legen.

Die fertige Brühe mit Salz und Pfeffer abschmecken. Im Kühlschrank hält sich die Brühe gut abgefüllt etwa eine Woche, im Gefrierschrank ohne nennenswerte Aromaverluste etwa sechs Monate. Die Brühe kann Grundlage für Suppen, Eintöpfe und Soßen sein, schmeckt aber auch einfach pur als leichte Vorspeise – z.B. mit einer Einlage wie Gemüsestreifen, Flädle oder Eierstich.

Gemüsebrühe ist nicht nur die Basis für zahlreiche Suppen und Gerichte, sondern gilt auch als beliebtes Hausmittel wenn man krank ist. Denn selbstgemachte Gemüsebrühe enthält viel Gemüse mit wertvollen Nährstoffen. Doch bei fertiger Gemüsebrühe aus dem Supermarkt sieht das oft ganz anders aus.

Die flüssigen Brühen aus dem Glas können sehr unterschiedlich schmecken, man muss sich durchprobieren. Aber die Preise sind hoch.

Pulver: Da gibt es viele Unterschiede. Man wählt am besten eine mit möglichst wenig Salz und mehr Gemüse. Es lohnt sich immer ein Blick auf die Zutatenliste: Je kürzer und leichter verständlich, desto besser. Blickt man auf die Zutaten beliebter Marken steht an erster Stelle in der Regel Salz. Dann kommen Glutamat, Zucker, Stärke, Aromen und schließlich verschiedene Gemüse. Man sollte checken, ob minderwertiges Fett, Zucker oder das umstrittene Hefeextrakt eingesetzt wurden.

Häufig ist Hefeextrakt in Brühen "ohne zusätzliche Geschmacksverstärker" enthalten. | Bildquelle: picture alliance / imageBROKER

Ohne den Zusatzstoff Geschmacksverstärker“ prangt auf der Verpackung von so manch einer Fertigbrühe, aber wer auf die Zutatenliste schaut, entdeckt die Zutat Hefeextrakt. Und sie ist in Augen von Verbraucherschützern durchaus ein Geschmacksverstärker. Das geldbräunliche Pulver verstärkt den Geschmack von Speisen, ist allerdings natürlichen Ursprungs. Es besteht größtenteils aus Eiweißstoffen sowie Vitaminen der B-Gruppe. Zudem enthält es viel Glutamat, aber eben kein künstlich zugesetztes. Deshalb hat Hefeextrakt keine E-Nummer und gilt nach Gesetz nicht als Geschmacksverstärker. Aber: Glutamat kann in größeren Mengen allergische Reaktionen hervorrufen und laut Studien auch Übergewicht begünstigen. Freies Glutamat trägt zur Störung der Sättigungsregulation bei.

Brühe ist gesund! Sie ist leicht verdaulich, der Körper kann die aufbereiteten Inhaltsstoffe gut aufnehmen. Brühe ist gesund, weil sie Gemüse mit Vitaminen, Ballaststoffe, heiße Flüssigkeit enthält. Dennoch ist sie ein Lebensmittel und keine Medizin.

„Kraftsuppen“: Seit Jahrhunderten schätzt man in der Volksmedizin lang gekochte Suppen und Eintöpfe zur Stärkung von Knochen, Gelenken, Muskeln, Haut, Darm, Nerven sowie Gehirn. Enthaltene Mineralstoffe (Kalzium, Magnesium, Hyaluronsäure, Phosphor) sind Stoffe, die viele positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben.

Gemüsebrühen haben wenige Kalorien. Eine Tasse Gemüsebrühe enthält durchschnittlich nur 10 bis 20 Kalorien. Im Vergleich dazu kann eine Tasse Hühnerbrühe bis zu 50 Kalorien enthalten. Das macht Gemüsebrühe zu einer gesunden Option für Menschen, die ihre Kalorienaufnahme kontrollieren möchten.

In vielen handelsüblichen Gemüsebrühen befindet sich vorallem eins: Salz. | Bildquelle: imago / zoonar.com / Kasper Ravlo

Salz: Die WHO empfiehlt für Erwachsene einen Salzkonsum von 5 Gramm pro Tag. Das entspricht etwa einem Teelöffel Salz. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung spricht von maximal 6 Gramm pro Tag, einige Ernährungsexperten beharren sogar auf maximal drei Gramm. Mit anderen Worten: die Frage "Wie viel Salz ist gesund?" ist ziemlich umstritten.

Tipps für die Zubereitung von Brühe

  • Bereits beim Einkauf und Lagerung der Zutaten beachten: Kaufen Sie innerhalb der Saison ernte- oder marktfrische Zutaten. Bei Frischgemüse ist es ratsam, längere Lagerungszeiten im Haushalt zu vermeiden und es schnell zu verzehren.
  • Brühe stellt man am besten aus Gemüseresten her, entsprechend wird die Brühe nicht immer gleich schmecken.
  • Es ist nährstoffschonender, wenn Sie das Gemüse unzerkleinert und gründlich unter fließendem Wasser waschen.
  • Gemüse generell erst kurz vor der Verwendung schneiden. Geschnittenes Gemüse mit Folie bedecken und kühl stellen. Das Schneiden zerstört das Gewebe, sodass Zellinhaltsstoffe und -flüssigkeit austreten und leichter oxidieren.
  • Sammeln Sie über mehrere Tage Gemüseschalen und -abschnitte in einem Behälter und lagern diesen im Kühlschrank oder – je nach Dauer – im Gefrierschrank.
  • Kartoffeln trüben die Brühe aufgrund der enthaltenen Stärke.
  • Je nach Belieben nur die Zwiebeln oder aber das gesamte Gemüse zunächst in etwas Öl kräftig anbraten und dann erst mit Wasser aufgießen. So erhält die Brühe eine dunklere Farbe und reichlich Röstaromen.
  • Wer mag, gibt Fleischreste mit hinein und auch Knochen! Auch diese zuvor gut anrösten.
  • Nur zum Aufkochen eine hohe Temperatur wählen. Nachdem das Ganze kocht auf niedriger Temperatur runter regeln und fertig garen / köcheln. Am Ende sollte die Menge um die Hälfte reduziert sein, so konzentriert sich das Aroma.
  • Sojasoße, Selleriepulver, Steinpilze, geröstetes Tomatenmark sind natürliche Geschmacksverstärker, die gut passen.

Tipps zur Lagerung

  • Brühe einfrieren: Eintöpfe lassen sich etwa drei bis sechs Monate in der Tiefkühltruhe einfrieren, die ideale Lagerungstemperatur beträgt dabei -18 Grad. Die Portionsgröße sollte im Fall von Eintöpfen und Suppen bei 500 Gramm bis einem Kilogramm liegen. Kunststoffbehälter oder kochfeste Beutel eignen sich hierbei besonders gut.
  • Heiß abfüllen: Gläser sterilisieren und die kochende Brühe bis zur Unterkante des Randes einfüllen. Die Gläser danach fest verschließen, einmal umdrehen.