29. Dezember 1784 - Friedrich Knie wird geboren

Stand: 29.12.2019, 00:00 Uhr

Die Geschichte der Schweizer Zirkus-Dynastie Knie beginnt 1803 - mit einem Österreicher: Friedrich Knie, Sohn des Leibarztes von Kaiserin Maria Theresia, soll eigentlich das Erbe seines Vaters antreten und studiert Medizin in Innsbruck. Doch es kommt anders.

Der 1784 geborene Knie - sein genauer Geburtstag ist unbekannt - verliebt sich mit 19 Jahren in die Kunstreiterin Wilma und schließt sich einer fahrenden Zirkustruppe an. Die Beziehung endet, aber aus dem angehenden Arzt wird ein Hochseil-Artist. Mit 22 Jahren gründet er seine eigene "Arena Knie" und heiratet später Antonia Stauffer. Ihre vier Kinder tanzen ebenfalls auf dem Seil.

Unter freiem Himmel

Als erster moderner Zirkus gilt die Kunstreitschule, die Philip Astley 1768 in London eröffnet. Der Oberfeldwebel und Reitausbilder der britischen Kavallerie quittiert den Dienst und gibt Dressurvorstellungen im "Königlichen Amphitheater".

Auch Friedrich Knie führt dressierte Pferde vor. Jahrelang tritt er mit seiner "Arena" unter freiem Himmel auf, in Deutschland, Österreich und 1814 erstmals in der Schweiz. 1850 stirbt er im Kanton Bern an Herzversagen, doch der Betrieb geht weiter.

Friedrich Knie, Zirkusgründer (Geburtsjahr 1784) WDR 2 Stichtag 29.12.2019 04:17 Min. Verfügbar bis 26.12.2029 WDR 2

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Zwischen den Fronten

Mehrmals steht die Truppe vor dem Ruin - zum Beispiel, als Napoleon III. und der Kronprinz Friedrich von Preußen 1870 Krieg führen. Prinzipalin Anastasia Knie-Staudinger, Friedrich Knies Schwiegertochter, und seine sieben Enkel geraten zwischen die Fronten. Nach dem Bankrott gelingt aber der Neuanfang.

1900 erhält die Familie Knie die Schweizer Staatsbürgerschaft. In Rapperswil am Zürichsee wird das Winterquartier eingerichtet. 1919 benennen vier Urenkel von Friedrich Knie die "Arena Knie" in "Schweizer National-Circus der Gebrüder Knie" und kaufen das erste Zirkuszelt der Dynastie.

Auftritt 1943 in Berlin

1920 wird Fredy Knie senior geboren. Er wird Hochseiltänzer, Pferdetrainer und künstlerischer Direktor des "Circus Knie". Während des Zweiten Weltkrieges sucht er Artisten aus den besetzten Ländern.

Die deutsche Botschaft in Bern zeigt sich offen - unter einer Bedingung: Fredy Knie senior müsse in Berlin auftreten. Er präsentiert dort 1943 eine Pferdenummer, vermeidet aber ein Treffen mit Adolf Hitler.

Achte Generation

Nach Kriegsende lockt der "Circus Knie" mit Nilpferden, Elefanten und Tigern. Später werden die wilden Tiere aus dem Programm genommen, die Pferde bleiben.

Inzwischen lebt die achte Generation von und mit dem Zirkus. Seit November 2019 leiten Géraldine, Franco junior und Doris Knie das Unternehmen.

Programmtipps:

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"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 29. Dezember 2019 ebenfalls an Friedrich Knie. Auch das "ZeitZeichen" gibt es als Podcast.

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