4. Juli 2003 – Todestag des Sängers Barry White

Stand: 04.07.2018, 00:00 Uhr

Zunächst spricht der US-amerikanische Soulsänger und Musikproduzent Barry White wie Michael Jackson. Zumindest wird er das später in der Late-Night-Show von David Letterman einmal behaupten. Und dann sei er als Jugendlicher eines Morgens aufgewacht mit dieser unglaublich tiefen, sonoren Stimme in herausragender Basslage.

Ob seine Mutter da nicht die Polizei gerufen habe, so nach dem Motto: "Da steckt jemand in meinem Jungen", will Letterman wissen. "Nein", antwortet White. "Aber es war schon ganz schön schockierend."

Barry White, US-Soulsänger (Todestag 04.07.2003) WDR 2 Stichtag 04.07.2018 04:11 Min. Verfügbar bis 01.07.2028 WDR 2

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Elvis Presley im Gefängnis

Geboren wird White 1944 als Barrence Eugene Carter in Galveston im US-Bundesstaat Texas. Eine erste musikalische Ausbildung erhält er von seiner Mutter, die Musiklehrerin ist. Sie unterrichtet ihn an der Geige und am Klavier. Mit elf Jahren steht White erstmals auf der Bühne. Trotzdem ist am Anfang an eine musikalische Karriere nicht zu denken: White wird in Los Angeles in einer Umgebung mit Gangs, Gewalt und Kriminalität groß, einmal wird er zu mehreren Jahren Haft verurteilt. Im Gefängnis hört er Elvis Presley: eine musikalische Begegnung, die nach seiner eigenen Aussage sein Leben verändert.

Anfang der 1960er Jahre spielt White unter dem Pseudonym "Berry Lee" bei Bands wie "The Upfronts", "The Majestics" oder "The Atlantics". 1973 hat er mit dem Easy-Listening-Stück "Love Theme" seinen Durchbruch. Allerdings steht er da noch nicht als Sänger im Zentrum – "Love Theme" ist ein Instrumentalstück. White dirigiert das Orchester, der Sound der späteren Jahre, der die Disco-Ära einläutet ist schon erkennbar. Im selben Jahr publiziert White sein erstes Album unter jenem Künstlernamen, der ihn berühmt machen wird.

"The First, the Last, My Everything"

In der Folge erreicht White, der seine Musik auch selbst produziert, mit Hits wie "Can't Get Enough of Your Love, Babe", "You're the First, the Last, My Everything" oder "Oh What a Night for Dancing" immer wieder obere Charts-Platzierungen. 2000 erhält er für sein Album "Staying Power" zwei Grammys. In populären TV-Serien wie "Ally McBeal" hat er Gastauftritte, auch bei den "Simpsons" spielt sein Zeichentrick-Double mit.

White stirbt am 4. Juli 2003 mit nur 58 Jahren in Los Angeles an Nierenversagen. Insgesamt verkauft er über 100 Millionen Tonträger. 2013 erhält er nachträglich einen Stern auf dem "Hollywood Walk of Fame".

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