Sport-Euphorie: Kann NRW Olympia? Aktuelle Stunde 06.08.2024 21:39 Min. UT Verfügbar bis 31.12.2024 WDR Von Per Quast

Olympische Spiele: Das sind die Medaillengewinner aus NRW

Stand: 06.08.2024, 17:47 Uhr

Knapp 20 Medaillen haben deutsche Athleten bei den Olympischen Spielen bereits gewonnen. Diese Gewinner kommen aus NRW.

Ob zu Pferd, zu Wasser, zu Fuß oder mit dem Rad - Sportlerinnen und Sportler aus Nordrhein-Westfalen waren bei den Olympischen Spielen in Paris bereits äußerst erfolgreich, einige holten sogar Gold.

Menzel und Schendekehl rudern zu Bronze

Den Anfang machten in der ersten Woche die Ruderinnen. Der deutsche Doppelvierer der Frauen um Leonie Menzel aus Düsseldorf und die Dortmunderin Tabea Schendekehl holte mit einem beherzten Auftritt im Endlauf den dritten Rang und damit Bronze.

"Alles, was man dafür reingesteckt hat, hat sich ausgezahlt - der ganze Verzicht, die schweren Stunden. Irgendwie lohnt es sich dann doch am Ende", sagte Schendekehl mit der Bronzemedaille um den Hals. In dem Moment, als das Boot die Ziellinie überquert hatte, habe sie "einfach nur Erleichterung" gespürt, "es ist ein super gutes Gefühl".

Dressur-Reiterin Werth schreibt Geschichte

Isabell Werth | Bildquelle: IMAGO/Marco Wolf

Historisch wurde es beim Dressur-Reiten, wo sich die Rheinbergerin Isabell Werth mit ihrem Pferd Wendy im Team-Wettbewerb Gold und im Einzel Silber sicherte. Damit trug sich die 55-Jährige als erfolgreichste deutsche Sportlerin bei Olympischen Spielen ein. Acht Gold- und sechs Silbermedaillen konnte Werth von 1992 bis 2024 gewinnen. International haben nur sieben Sportler und Sportlerinnen mehr Edelmetall gewinnen können.

"Vor Paris habe ich überlegt, ein bisschen kürzer zu treten", sagte Deutschlands Rekord-Olympionikin, "aber ich habe es mir anders überlegt." Ob Werth weitermacht und 2028 in Los Angeles noch mal antritt, ist nicht entschieden. "Darüber habe ich noch nicht nachgedacht", sagte die Reiterin, die vor drei Jahren Paris als "Zäsur" bezeichnet hatte. Ihre Stute Wendy wäre in LA mit dann 14 Jahren im besten Pferdealter.

Springreiter Kukuk dankt Fußballer Müller

Christian Kukuk | Bildquelle: IMAGO/Stefan Lafrentz

Ebenfalls zu Pferd erfolgreich war Christian Kukuk aus Riesenbeck. Der Springreiter gewann mit seinem Schimmel-Wallach namens Checker Einzel-Gold und bedankte sich danach auch bei Fußball-Nationalspieler Thomas Müller, der mit Madeleine Winter-Schulze Besitzer des Pferdes ist.

"Das dürfen wir nicht vergessen. Sie haben mir die Möglichkeit gegeben, das Pferd weiter reiten zu können", sagte Kukuk, "dass Checker nicht eines Tages verkauft wird. Ich bin unfassbar dankbar, dass sie das Vertrauen in mich gesetzt haben und ich das jetzt zurückzahlen konnte."

Kukuks Erfolg kam überraschend. Im Einzel war es die erste Olympia-Medaille seit Marco Kutschers Bronze in Athen im Jahr 2004. "Es ist überhaupt noch nicht bei mir angekommen", sagte Kukuk. "Goldmedaillengewinner zu sein, in die Geschichtsbücher einzugehen - das dauert noch ein bisschen, bis ich das realisiert habe."

Tritathlet Lührs siegt mit der Staffel

Lasse Lührs | Bildquelle: REUTERS/Benoit Tessier

Mit einer Goldmedaille wird auch Lasse Lührs zurückkehren. Der Bonner siegte als Teil der deutschen Mixed-Staffel und holte mit Tim Hellwig, Lisa Tertsch und Laura Lindemann die erste deutsche Triathlon-Medaille seit 16 Jahren.

"Super geil", sagte Jan Frodeno, der als letzter deutscher Triathlet in Peking Olympiasieger wurde, zu seinen Nachfolgern: "Genießt es! Und feiert schön, in Frankreich muss Champagner drin sein." Auf die Frage nach den Feierlichkeiten zum Olympiasieg antwortete Lührs: "Unser Plan ging bis heute Morgen um acht und ab jetzt ist alles Freestyle."

Weitere Medaillen möglich

Noch sind die Olympischen Spiele nicht vorbei und für einige Sportlerinnen und Sportler aus NRW geht es weiterhin um Medaillen. Der Kölner Boxer Nelvie Tiafack hat vor seinem Halbfinale in der Klasse über 92 Kilogramm eine Medaille bereits sicher, nur die Farbe ist noch nicht sicher.

Mit den deutschen Handballern steht Julian Köster vom VfL Gummersbach im Viertelfinale. Gleiches gilt für die deutschen Hockey-Herren, zu denen gleich neun Spieler von den NRW-Klubs Rot-Weiss Köln, Uhlenhorst Mülheim und Crefelder HTC zählen.

Auf dem Wasser kämpfen noch Jule Marie Hake (Lünen), Enja Rößeling (Essen) und Max Rendschmidt (Essen) mit dem Kajak um Medaillen. In der Leichtathletik gehen Sophie Weißenberg (Leverkusen), Amanal Petros (Wattenscheid), Joshua Hartmann (Köln) und Max Dehning (Leverkusen) an den Start. Der Mettmanner Tim Torn Teutenberg und die Bielefelderin Mieke Kröger kämpfen im Bahnrad-Wettbewerb um Medaillen.