"Wir freuen uns auf die Länderspiele in Wiehl. Der letzte Trainingslehrgang in Pfaffenhofen war ein guter Schritt. Jetzt wollen wir weiter darauf aufbauen und schauen, wo wir stehen", so Bundestrainer Andreas Pokorny vor den Testspielen gegen die Slowakei.
In der Eissporthalle Wiehl tritt die deutsche Para-Eishockey-Nationalmannschaft am Freitagabend (22.11.2024) im ersten Spiel um 20.15 Uhr an. Spiel zwei findet am Samstag um 17.00 Uhr statt, am Sonntag beginnt das letzte der drei Aufeinandertreffen bereits um 10.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Mit dabei auch zwei Lokalmatadoren: Die beiden Nationalspieler Jano Bussmann und Ingo Kuhli-Lauenstein vom TuS Wiehl freuen sich auf das dreifache Heimspiel in ihrer Halle und hoffen auf viele Zuschauer.
Es sind die ersten Spiele für die Nationalmannschaft nach der erfolgreichen Weltmeisterschaft im April in Norwegen. Bei der B-WM konnte sich das deutsche Team durch einen zweiten Platz den Wiederaufstieg in die A-Gruppe sichern und gehört somit zu den acht besten Teams der Welt.
Traum von Qualifikation für Paralympics 2026
Die Vorbereitungen auf die WM im kommenden Jahr in den USA laufen bereits auf Hochtouren. Schafft die Mannschaft von Bundestrainer Pokorny Ende Mai eine Top-5-Platzierung, würde sie sich direkt das Ticket für die Paralympics 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo sichern. "Das ist das große Ziel und der große Traum von uns", berichtet Andreas Pokorny im WDR-Interview. "Allerdings haben wir eine relativ junge Truppe, die noch im Aufbau ist. Alle freuen sich schon sehr auf die WM".
Deutschland und die Slowakei trafen zuletzt 2022 aufeinander. Wie Deutschland ist auch die Slowakei immer wieder in die A-WM auf und in die B-WM abgestiegen. Allerdings konnten sich die Slowaken, anders als das deutsche Kufenteam, für die Paralympics 2022 in Peking qualifizieren. Nach einem 4:2-Sieg gegen Deutschland im letzten und entscheidenden Spiel beim Qualifikationsturnier in Berlin.
"Wir wollen drei gute Spiele absolvieren. Das Ergebnis ist erstmal Nebensache", erklärt Pokorny die Zielsetzung. "Wenn wir unser Spiel spielen und die Slowaken nicht ins Spiel kommen lassen, werden wir die richtigen Ergebnisse erzielen."
Andreas Pokorny weiß, wovon er spricht. Seit 2012 ist er Bundestrainer des Para-Eishockeyteams. Der frühere Eishockey-Nationalspieler, der in der DEL für Düsseldorf, Iserlohn und Mannheim spielte und mit den Kölner Haien Deutscher Meister wurde, kam durch seinen Sohn zum Para-Eishockey - und blieb.
Keine Entwicklung in Deutschland
"Seitdem hat sich in Deutschland leider nicht viel verändert, es gibt keine große Entwicklung. International dagegen hat sich sehr viel getan," beschreibt der Bundestrainer die Situation im Para-Eishockey.
Die deutsche Liga besteht aus fünf Mannschaften, alle Spieler sind reine Amateure. Das Problem: Fehlende Eiszeiten für Training und Spiele und ein mangelnder Bekanntheitsgrad. "Para-Eishockey ist leider viel zu wenigen bekannt. In anderen Ländern ist das komplett anders, da gibt es große Ligen und die Spieler können unter semiprofessionellen Bedingungen trainieren", so Pokorny.