Transfersperre, Abstieg, Diehl-Theater - das Bild, das der 1. FC Köln zum Ende der Saison 2023/24 abgegeben hat, war nicht das beste. Doch mittlerweile herrscht rund um den Verein wieder Aufbruchs- statt Katerstimmung. Das zeigen auch die Ziele, die sich der Geißbock-Klub gesteckt hat.
So lief die letzte Saison
Am Ende war es Platz 17, der den siebten Abstieg der Vereinsgeschichte besiegelte. Zwar feierte der FC einige emotionale Siege - wie etwa den ersten Saisonerfolg ausgerechnet im Derby gegen Borussia Mönchengladbach oder die Last-Minute-Dreier gegen Bochum und Union Berlin - aber insgesamt war es einfach zu wenig, was von den Kölnern kam.
Kurz vor Weihnachten trennte sich der Klub von Trainer Steffen Baumgart - angesichts der Transfersperre die einzige Stellschraube, an der man drehen konnte. Doch auch unter Timo Schultz wurden die Ergebnisse nicht wirklich besser, auch die Flaute im Sturm hielt an: 28 Tore in 34 Spielen bedeuteten den schlechtesten Wert der gesamten Liga. Daher musste auch Sportchef Christian Keller zugeben: "Wir sind zum Schluss zurecht abgestiegen."
Neuzugänge und Abgänge
Aufgrund der Transfersperre darf Köln erst im Winter wieder neue Spieler registrieren. Daher besteht der Kreis der Neuzugänge ausschließlich aus Leih-Rückkehrern, unter denen sich jedoch einige interessante Akteure wiederfinden.
Tim Lemperle und Torhüter Jonas Urbig etwa haben sich bei Greuther Fürth toll entwickelt. Urbig ist sogar als neue Nummer eins im Kölner Tor eingeplant. Mit Marvin Schwäbe verdrängt er den einzig konstanten FC-Profi der vergangenen Saison. Marvin Obuz, der bei Rot-Weiss Essen Stammspieler und Leistungsträger war, soll den Kölner Angriff beleben. Dass er das kann, zeigte er in der vergangenen Saison eindrucksvoll - in 34 Drittligaspielen erzielte er sieben Tore und bereitete 14 weitere Treffer vor.
Ansonsten setzt Köln für die Mission Wiederaufstieg gezwungenermaßen auf die jungen Wilden. Innenverteidiger Julian Pauli, Außenbahnspieler Max Finkgräfe oder Stürmer Damion Downs - sie alle sind nicht älter als 20 Jahre. Die beiden letztgenannten haben ihr Potenzial aber sogar schon in der Bundesliga unter Beweis gestellt. "Ich traue dem Kader zu, konstant Leistungen abzuliefern", glaubt Trainer Gerhard Struber an seine Mannschaft, zumal der FC viele Leistungsträger halten konnte.
So bleiben etwa Eric Martel, Timo Hübers oder Florian Kainz den Geißböcken trotz des Abstiegs treu. Namhafte Abgänge gibt es Stand jetzt nur wenige: Da wären Jeff Chabot, der bislang einzige Transfer, der dem FC Geld in die Kasse gespült hat, und Justin Diehl. Beide wechseln zum Bundesliga-Vizemeister VfB Stuttgart. Außerdem hat sich Davie Selke zum HSV verabschiedet - für ihn gibt es also gleich am ersten Spieltag ein Wiedersehen mit seinem Ex-Klub. Mit Benno Schmitz hat sich der dienstälteste FC-Spieler dem Schweizer Club Grasshopper Zürich angeschlossen.
Inhaltsverzeichnis
- Ausgewählter Teil: Teil 1/2 - Teamcheck 1. FC Köln - ein Verein muss sich neu erfinden
- Teil 2/2 - 1. FC Köln - Saisonziel und Trainer