Die Spieler Rot-Weiss Essens dürfen im Moment mal etwas durchatmen - die Länderspielpause beschert auch der 3. Liga gerade eine kleine Erholungsphase. Gar nicht so richtig in den Kram passen dürfte das Marvin Obuz. Der 22-Jährige, der bei RWE auf der rechten Außenbahn stürmt, hat im Moment - wie man in Fußballerkreisen so sagt - einen "Lauf".
Drei Scorerpunkte gelangen dem gebürtigen Kölner im letzten Ligaspiel gegen die Zweitvertretung Borussia Dortmunds. Zu zwei Essener Toren lieferte er beim 4:0-Sieg die Vorlagen, zudem wurde er einmal im 16er gefoult, was zu einem Elfmeter und Essens zwischenzeitlichen 2:0 führte.
Gefährlich als Vorbereiter und Torschütze
Obuz steht nun bei sieben Treffern und 13 Vorlagen, war also an 20 Toren beteiligt. Das sind interessanterweise exakt so viele, wie der 1. FC Köln bislang in der laufenden Bundesliga-Saison zu Wege gebracht hat.
Und genau deshalb schauen die Kölner natürlich gerade ganz genau hin, was Obuz so in der 3. Liga treibt. Denn der RWE-Trumpf ist einer jener jungen Spieler, die beim 1. FC Köln unter Vertrag stehen und aktuell an unterklassige Klubs verliehen sind.
Verliehene Spieler im Fokus des 1. FC Köln
Sie alle stehen ganz besonders im Blickpunkt, denn angesichts der laufenden Transfersperre gegen die Kölner müssen es in der nächsten Saison jene verliehenen Akteure sein, die dem 1. FC Köln mit ihrer Rückkehr neues Leben einhauchen könnten.
Obuz ist dabei ein klassisches Beispiel für den Werdegang eines FC-Jugendspielers. In Köln geboren, machte Obuz seine ersten Schritte im Fußball im Vorortverein BC Efferen, bevor er 2009 als E-Jugendlicher zum 1. FC Köln wechselte. Er durchlief sämtliche Ausbildungsteams des FC, wurde 2019 deutscher B-Jugendmeister mit Köln - und schaffte dann nach dem Übergang ins Seniorenalter nicht direkt den Sprung in den Stammkader der Profis, für die er einen Vertrag erhalten hatte.
Obuz Entwicklung - exemplarisch für FC-Karriere
Dennoch hoffte man schon damals in Köln auf eine weitere Entwicklung des torgefährlichen Flügelstürmers und verlieh ihn 2022 zu Holstein Kiel. Auch dort - in der 2. Liga - hatte es Obuz schwer, es folgte vor der Saison 23/24 die Leihe zu RW Essen. Und dort scheint er nun gezündet zu haben. Bestätigt sich dies, könnte sich das Vorgehen der Kölner als genau richtig herausstellen.
FC-Sportchef Christian Keller hatte jedenfalls schon im Dezember, nach Bestätigung der Transfersperre, erklärt: "Die Spieler, die wir verliehen haben, kommen im Sommer zurück und sollen dann um Bundesligaplätze konkurrieren."
"Unrealistisch, ihn zu halten"
Essens Trainer Christoph Dabrowski dürfte also richtig liegen. Denn nach Obuz’ Gala gegen den BVB erklärte der RWE-Coach: "Ich glaube, Marvin hat in der nächsten Saison nichts mehr in der 3. Liga zu suchen. Es ist unrealistisch, ihn zu halten." Dabrowski schwärmte regelrecht: "Der Junge macht einfach Spaß. Er hört zu, setzt um und hat den Ehrgeiz, nicht nur in der 3. Liga zu spielen. Marvin wird seinen Weg im Profifußball gehen." Obuz’ Vertrag in Köln läuft bis 2025.