Vor einer Westfalenpokal-Rekordkulisse von 18.173 Zuschauern setzten sich die Ostwestfalen am Samstagnachmittag mit 4:3 im Elfmeterschießen durch. Nach 90 Minuten hatte es 1:1 (0:1) gestanden. Sebastian Mrowca (10.) schoss Münster nach einem Patzer der Arminia-Defensive in Führung, Bielefeld kam durch ein Eigentor von Simon Scherder (84.) zum Ausgleich. Im Elfmeterschießen erzielte Leandro Putaro den entscheidenden Treffer.
Bielefeld trifft im Finale am 25. Mai auf den Gewinner des zweiten Halbfinals zwischen Drittligist SC Verl und dem Regionalligisten SV Lippstadt (Dienstag, 19 Uhr). Der Pokalsieger darf an der ersten Runde des DFB-Pokals teilnehmen und erhält dafür eine Startprämie. In der laufenden Spielzeit bekam jeder Erstrundenstarter knapp 216.000 Euro vom DFB.
Arminia-Schnitzer beschert Münster die Führung
Bielefelds Kaito Mizuta (1.) hatte mit einem Schuss aus spitzem Winkel die erste Möglichkeit der Partie, Münsters Keeper Johannes Schenk war zur Stelle. Auf der Gegenseite leistete sich die Bielefelder Defensive einen groben Patzer, was Münster umgehend bestrafte. Eine flache und eigentlich harmlose Hereingabe von der linken Seite wollte Arminias Maximilian Großer wohl durchlassen für seinen Keeper Leo Oppermann, der davon aber überrascht wurde und die Kugel durchrutschen ließ. In der Mitte stand Münsters Mrowca (10.) frei und musste aus kurzer Distanz nur noch einschieben.
Bielefeld war um Spielkontrolle bemüht, aus dem Spiel heraus fanden die Ostwestfalen aber kaum ein Durchkommen. Nach einem Eckball kratzte Münsters Torwart Schenk einen Kopfball von Leon Schneider (18.) noch aus der rechten Ecke. Hinten blieb Bielefeld anfällig. Bei einem Versuch aus elf Metern traf Münsters Angreifer Malik Batmaz (23.) den Ball nicht voll, sodass sein Schuss noch geblockt werden konnte. Drei Minuten später verhinderte Oppermann mit einer Parade gegen Preußen-Topscorer Joel Grodowski (26.) einen höheren Rückstand.
Bei der Arminia kam hingegen weiter nur nach Standards etwas Gefahr auf. Nach einer Freistoß-Flanke in den Preußen-Strafraum kam Torjäger Fabian Klos (38.) zu Fall, einen Elfmeter gab es nicht. Kurz vor der Halbzeitpause hatte Yassine Bouchama (44.) die nächste Gelegenheit für Münster, doch sein Schlenzer von der Strafraumkante flog knapp über das Tor.
Bielefeld bleibt offensiv blass - und gleicht trotzdem aus
Nach der Halbzeitpause hatte Münster wieder die ersten beiden Gelegenheiten: Benjamin Böckle (52.) köpfte neben das Tor, Bouchamas (54.) Flachschuss aus 16 Metern strich knapp links am Tor vorbei. Bielefeld agierte nun etwas offensiver, doch es mangelte meist an Genauigkeit und Tempo. Nach einem Pass von Aygün Yildirim verpasste Klos (58.) in der Mitte nur knapp.
Anschließend gab es erst einmal keine nennenswerte Torraum-Szenen. Den Preußen reichte es, defensiv stabil zu stehen und der Arminia so den Zahn zu ziehen. In der 81. Minute verhinderte Bielefelds Torhüter Oppermann mit einer Parade gegen Dominik Steczyk das 0:2. Schließlich kamen die Gastgeber glücklich zum Ausgleich - durch ein Eigentor Münsters: Nach einer Arminia-Flanke von der rechten Seite lenkte Scherder (84.) den Ball mit dem Kopf ins eigene Tor.
Oppermann pariert zwei Elfmeter
Nach dem Abpfiff gab es keine Verlängerung, es ging direkt ins Elfmeterschießen. Arminias Keeper Oppermann parierte den ersten Elfer gegen Kapitän Marc Lorenz, anschließend verwandelten Großer (Arminia) und Mrowca (Münster). Dann parierte Münsters Schenk gegen Mael Corboz. Scherder und Gerrit Wegkamp (Münster) sowie Louis Oppie und Manuel Wintzheimer (Bielefeld) trafen, ehe Oppermann gegen Dennis Grote parierte. Putaro machte den Sack zu.