Dortmund-Boss Watzke verkündet Abschied im Herbst 2025

Stand: 08.01.2024, 15:33 Uhr

Der Boss geht nach 20 Jahren: Hans-Joachim Watzke scheidet beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund Ende 2025 als Geschäftsführer aus.

Der 64-Jährige verkündete am Montag (08.01.2024) im Trainingslager in Marbella (Spanien), dass er seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern werde. Der BVB bestätigte dies zeitgleich per Ad-hoc-Meldung an den Börsen.

"Hans-Joachim Watzke (...) hat den Präsidialausschuss des Beirats der Borussia Dortmund Geschäftsführungs-GmbH unter dem Vorsitz von Präsident Dr. Reinhold Lunow darüber unterrichtet, dass er seinen aktuell bis Ende 2025 laufenden Geschäftsführer-Anstellungsvertrag nicht mehr verlängern und im Herbst 2025 aus der Geschäftsführung ausscheiden wird", hieß es darin.

Dortmund-Boss Watzke verkündet Abschied im Herbst 2025 Sport 08.01.2024 01:19 Min. Verfügbar bis 08.01.2025 WDR

Nachfolge von Watzke noch offen

Später äußerte sich Watzke selbst bei einer Medienrunde. Er blickte stolz auf seine bisherige Amtszeit: "Wir haben nicht alles falsch gemacht." Doch der Macher hat nun genug: "Es ist der Punkt gekommen, an dem ich sage, es reicht jetzt auch." Der Zeitpunkt sei der richtige. Er habe unbedingt "selbstbestimmt" Abschied nehmen wollen.

Die sportliche Gesamtverantwortung wolle Watzke spätestens zum 30. Juni 2024 abgeben, um sich auf "Strategie und Übergang" zu konzentrieren. Dafür werde er "verschiedene Szenarien durchdenken" - zunächst also bleibt eine Nachfolgeregelung offen.

BVB-Boss verschob Ausstieg wegen Corona-Pandemie

Watzkes Vertrag beim BVB war im März 2021 bis Dezember 2025 verlängert worden. Damals verschob der Dortmunder Macher seinen vorgesehenen Ausstieg wegen der Corona-Pandemie und ihren Auswirkungen nochmal. "Ich kenne meine Verantwortung gegenüber diesem Verein sehr genau. Es ist völlig ausgeschlossen, dass ich in der größten Krise von Bord gehe", hatte er damals gesagt.

Watzke ist derzeit neben seinem BVB-Job auch Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sowie Vorsitzender des Aufsichtsrates der Deutschen Fußball Liga (DFL). Überdies sitzt er im Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (UEFA).

Historisch erfolgreiche Zeit unter Watzke und Klopp

Watzke wurde 2001 zunächst Schatzmeister des BVB, dem er seit Februar 2005 als Geschäftsführer vorsteht. Er gilt als der Mann, der Borussia Dortmund im März 2005 auf einer Gläubigerversammmlung in Düsseldorf vor der Insolvenz rettete. Die Dortmunder bauten ihre Schulden in den folgenden Jahren sukzessive ab.

Beim BVB erlebte Watzke unter anderem die erfolgreiche Ära unter Trainer Jürgen Klopp mit dem Meistertitel 2011, dem Double 2012 sowie dem Champions-League-Finale 2013. Zudem holte die Borussia weit nach Klopp noch 2017 und 2021 den DFB-Pokal.

Watzke erlebt auch sportliche und emotionale Tiefschläge

Ende Mai 2023 hätte die Borussia am letzten Spieltag nur den 1. FSV Mainz 05 bezwingen müssen, um endlich mal wieder die Meisterschale zu holen, scheiterte aber durch ein 2:2. Watzke nannte dies "den schlimmsten Tag" seines Lebens.

Ein Tiefschlag, den der BVB-Boss abseits des Sportlichen verkraften musste, war das Bomben-Attentat auf den Dortmunder Mannschaftsbus 2017: "Das war emotional das Schlimmste, was ich in all den Jahren erlebt habe."