Erst Traumtor, dann Pechvogel - Frust bei Bochums Osterhage

Stand: 14.01.2024, 19:56 Uhr

Gegen Werder Bremen (1:1) sah der VfL Bochum lange wie der Sieger aus. Patrick Osterhage schoss erst ein Traumtor - und war später der Pechvogel. Trainer Letsch und Kapitän Losilla kritisierten das Schiedsrichter-Team.

In der 64. Minute feierte der Stadionsprecher des VfL Bochum bereits das "Tor des Monats" für den Monat Januar - für ihn gab es keinen Zweifel daran, dass VfL-Mittelfeldspieler Patrick Osterhage soeben genau dieses erzielt hatte. Und der Treffer könnte durchaus in die engere Auswahl kommen.

Nach einer guten Stunde, in denen sowohl Bochum als auch Werder Bremen am Sonntag zwar um jeden Ball gekämpft, fußballerisch aber kaum Höhepunkte geboten hatten, sorgte Osterhage am Sonntag bei den 26.000 Zuschauern im Ruhrstadion mit seinem sehenswerten Distanzschuss in den rechten Winkel für Ekstase.

Osterhage: "Der Frust überwiegt"

Bochum verteidigte die Führung anschließend leidenschaftlich gegen besser aufspielende Bremer, musste aber in der dritten Minute der Nachspielzeit noch den bitteren Ausgleich hinnehmen. Osterhage wollte einen Distanzschuss von Niklas Stark blocken, fälschte den Ball dabei aber so unglücklich ab, dass dieser von der Unterkante der Latte ins Tor prallte.

"Brutal enttäuschend - wenn du führst und so spät das Tor bekommst, ist es natürlich bitter", sagte Osterhage nach dem 1:1 gegen seinen Jugendverein. "Es überwiegt gerade der Frust, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben." Und fügte später hinzu: "Solche Spiele können wir gewinnen, wenn wir besser bis zum Ende verteidigen und Situationen sauberer ausspielen. Daran gilt es zu arbeiten."

Kevin Stöger, der mit einem Foul gegen Rafel Borrè für eine "Rudelbildung" und damit für einen der wenigen Aufreger in der ersten Hälfte gesorgt hatte, stimmte zu: "Es tut verdammt weh".

Losilla und Letsch kritisieren Schiedsrichter

Bochums Kapitän Anthony Losilla, der "ein komisches, nicht gutes Fußballspiel" sah, kritisierte nach dem Spiel Schiedsrichter Tobias Stieler und dessen Team. "Ein bitteres Tor am Ende. Das tut uns einfach richtig weh. Aus meiner Sicht gab es vorher ein ganz klares Foul", sagte der 37-Jährige.

Losilla hatte kurz vor dem Augleich ein strafbares Vergehen an Mitspieler Matus Bero gesehen. "Aber so ist es im Fußball. Es gibt auch falsche Entscheidungen". Mit Blick auf die Videoassistenten sagte er: "Das entscheiden dann die in Köln oder wo die sitzen da."

Bochums Trainer Thomas Letsch war ebenfalls unzufrieden. "Im Vorfeld von diesem Tor gab es schon die ein oder andere Situation, die aus meiner Sicht zweifelhaft war", sagte er. "Es geht ganz vorne los. Da gab es aus meiner Sicht ein ganz klares Foul an Bernardo, wo es dann Einwurf gibt." Aus diesem Einwurf sei dann letztendlich das Tor entstanden.

Klubs treten auf der Stelle

Das Wetter mit Nieselregen und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt passte zur allgemeinen Stimmung nach dem Spiel, denn das Remis bringt keinen der beiden Tabellennachbarn im Kampf um den Klassenerhalt entscheidend weiter. "Unterm Strich ist es meiner Meinung nach ein gerechtes Unentschieden", fasste Bremens Trainer Ole Werner die Partie nüchtern zusammen.