Grund für den Aufschwung ist eine beeindruckende Erfolgsserie von nun bereits sechs Ligaspielen ohne Niederlage. In dieser Zeit holten die Verler 14 von 18 möglichen Punkten. Am Samstag (14 Uhr) kommt der Hallesche FC in die Sportclub Arena. Da soll die positive Entwicklung nach Möglichkeit weitergehen.
Doch was macht die Verler, die jedes Jahr aufs Neue als heißer Abstiegskandidat gehandelt werden, aktuell so stark?
Batista-Meier bester Scorer der 3. Liga
Ein Erfolgsgarant ist die funktionierende Offensivabteilung - 31 Tore sind mit Abstand der Bestwert in der 3. Liga. Das hat Verl vor allem Oliver Batista-Meier zu verdanken. Mit sieben Treffern und neun Assists macht der Mittelfeldspieler regelmäßig den Unterschied. Bislang gab es erst vier Pflichtspiele, in denen der 22-Jährige nicht an mindestens einem Tor der Ostwestfalen beteiligt war.
Hinzu kommt beim Team von Trainer Alexander Ende der Glaube an die eigene Stärke - selbst wenn es mal zurückliegt. Das bekam zuletzt Erzgebirge Aue schmerzhaft zu spüren. Bis kurz vor Schluss führten die Hausherren mit 1:0, dann drehte der Sportclub die Partie durch Treffer in der 89. Minute sowie der ersten Minute der Nachspielzeit noch zu seinen Gunsten. Insgesamt konnte Verl in der bisherigen Saison bereits zehn Punkte nach Rückstand sammeln.
Fans dürfen träumen, Verantwortliche nicht
Dabei kann sich Verl stets auf Kapitän und Leistungsträger Mael Corboz verlassen. Der 27-Jährige hat noch keine Saisonminute verpasst und treibt sein Team unermüdlich an. Gleiches gilt für die Verler Fans, die auch in der schwierigen Phase zu Saisonbeginn stets die Ruhe bewahrt haben. Manchmal hat eine kleine, familiäre Atmosphäre eben auch Vorteile.
Und die Fans dürfen angesichts der Tabellensituation mit nur drei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz durchaus von höheren Zielen träumen. Beim Verein selbst will man vom Thema Aufstieg dagegen nichts wissen: "Es ist sinnvoll in unserer Situation nicht herumzuspinnen. Wenn wir am Ende der Saison einen Mittelfeldplatz belegen, dann sind wir alle sehr glücklich", betonte SCV-Sportvorstand Raimund Bertels gegenüber "RevierSport".
"Vollle Bude gegen Halle"
Allein die Stadionfrage ist für den Verein laut Bertels nicht zu realisieren. Für die 2. Bundesliga würde Verl eine Heimspielstätte mit einer Kapazität von mindestens 15.000 Plätzen benötigen, die Sportclub Arena hat knapp über 5.000.
Die aber werden am Samstag wohl alle belegt sein. Denn unter dem Motto "Vollle Bude gegen Halle" haben Kinder bis 14 Jahre freien Eintritt. Und wer weiß, vielleicht dürfen die am Ende sogar den Sprung auf Rang drei bejubeln.