Mit nur fünf gesammelten Punkten steht das Team von Christoph Dabrowski aktuell auf einem Abstiegsplatz. Bislang konnte lediglich das Spiel beim Tabellenletzten Hannover 96 II gewonnen werden, zuletzt blieb man viermal in Folge ohne Sieg. Eine ernüchternde Bilanz für die Rot-Weißen, die sich auf einem schmalen Grat bewegen.
Denn RWE braucht dringend ein Erfolgserlebnis - für die Tabelle, die Nerven der Spieler, aber auch für die Stimmung im Stadion. Denn die war zuletzt für Essener Verhältnisse mehr als mau, was sicher in erster Linie am ausbleibenden Erfolg lag. Zählte man in der letzten Saison noch zu den besten Heimmannschaften der 3. Liga, konnte RWE in dieser Spielzeit erst einen Punkt vor heimischem Publikum ergattern. Höchste Zeit also, diese Ausbeute aufzubessern.
Gute Erinnerungen an den BVB II
Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich der Dabrowski-Elf schon am Mittwoch, wenn der Nachwuchs von Borussia Dortmund an der Hafenstraße gastiert. An den BVB haben die Essener beste Erinnerungen. Denn schon in der Rückrunde der vergangenen Saison beendeten sie gegen die Schwarz-Gelben eindrucksvoll einen Abwärtstrend von vier sieglosen Partien in Folge. 4:0 hieß es am Ende.
Tatsächlich gibt es ein paar Anzeichen, dass es auch diesmal wieder mit einem Dreier klappen könnte. So endete für RWE im letzten Spiel gegen Ingolstadt bereits eine 340 Minuten andauernde Torflaute. Und auch, wenn es am Ende nichts wurde mit dem erhofften Sieg, stimmte zumindest die Leistung gegen den FCI optimistisch. Anders als noch in den Partien davor war das Team dominant, kämpfte und erspielte sich zahlreiche Torgelegenheiten. Allein der letzte Pass kam noch zu selten an.
Hoffnungsträger Arslan und Moustier
Mit Ahmet Arslan hat Essen zudem jemanden, der voran geht. Zwar ist er trotz seines jüngsten Treffers noch nicht ganz so torgefährlich wie man ihn aus Dresden kannte, doch er ist als Typ für die Mannschaft extrem wichtig - auch weil man ihm in jeder Sekunde anmerkt, dass er es "hasst zu verlieren", wie er selbst sagt.
Zudem könnte Tom Moustier erstmals eine Chance bekommen. Der Franzose ist im Mittelfeld vielseitig einsetzbar und würde als spielstarker und quirliger Box-to-Box-Spieler nochmal eine neue Komponente ins Spiel der Essener bringen. Wunderdinge sollte man allerdings auch von ihm nicht erwarten, schließlich ist die 3. Liga für ihn Neuland und sein letztes Pflichtspiel Monate her.
Dabrowski hat seinen Job (noch) sicher
Außerdem ist es natürlich für einen Spieler nie einfach, in einer Situation reinzukommen, in der der Druck wächst. Denn klar ist: RWE muss gegen Dortmund II und auch am Samstag beim Tabellennachbarn Waldhof Mannheim dringend Ergebnisse liefern. Sonst könnte in absehbarer Zeit auch in Essen wieder eine Trainerdiskussion starten. Wie schnell das gehen kann, sieht man an Mannheim und dem VfL Osnabrück: Beide Teams aus dem Tabellenkeller haben den Coach bereits gewechselt.
Dieses Schicksal soll Dabrowski erspart bleiben. Die besten Argumente für seine Person würde er mit einem Sieg liefern. Es wäre zwar nur ein erster Schritt hin zu alter Stärke - aber ein echter Stimmungsaufheller für Mannschaft und Fans.