Fabian Klos war sogar den Tränen nahe. "Ich habe natürlich eine besondere Beziehung zu diesem Verein, aber ich musste mich ehrlich gesagt - und dafür schäme ich mich nicht - zusammenreißen, dass ich nicht anfange zu heulen vor Emotionalität", sagte der Kapitän von Arminia Bielefeld nach dem Spiel gegen den MSV Duisburg bei "Magenta Sport".
Und damit meinte er nicht die Freude über den 2:0-Erfolg seiner Arminen am Ostersonntag, durch den sich die Bielefelder im Abstiegskampf der 3. Liga ein wenig Luft verschafft haben. Klos sprach über den Empfang der Mannschaft vor dem Spiel durch die Fans. Die Anhänger hatten sich am Stadion versammelt und den Mannschaftsbus mit Fahnen, Gesängen und Pyrotechnik begrüßt.
Kniat: "Das habe ich so noch nicht erlebt"
Auch Trainer Mitch Kniat war angetan von der Aktion der Fans: "Das habe ich so noch nicht erlebt und werde ich wahrscheinlich auch nicht mehr erleben. Das war echt geil. Danke von der ganzen Truppe – das tat uns in unserer Situation sehr gut. Wir haben es nicht als Druck empfunden", sagte der 38-Jährige nach dem Spiel.
"Das zeigt, dass wenn es diesem Verein schlecht geht, dann rücken alle noch enger zusammen", ergänzte Klos. "Das ist nicht immer gut ausgegangen. Aber das Spiel gibt mit mir noch mehr Mut und Hoffnung als ich eh schon habe, dass wir diese Saison zu einem guten Abschluss bringen. Und ein guter Abschluss ist in unserer Situation der Klassenerhalt."
Arminia vier Punkte vor der Abstiegszone
Dem Klassenerhalt sind die Arminen durch den Erfolg gegen den MSV ein Stück näher gekommen. Vier Punkte steht die Arminia jetzt vor dem ersten Abstiegsplatz, den aktuell der Hallesche FC belegt. Der MSV steht dagegen noch drei Punkte hinter Halle. Hätte der MSV auf der Alm gewonnen, wäre er bis auf einen Punkt an Bielefeld herangerückt. Allein das zeigt, wie wichtig das Spiel für Bielefeld war.
Mit dem Westfalenpokal-Halbfinale gegen Liga-Konkurrent Preußen Münster war der Sieg gegen Duisburg der dritte Erfolg im vierten Spiel für die Arminia. Der Trend zeigt also nach oben. "Wir treten derzeit sehr selbstbewusst mit dem Ball auf. Wir haben keinen Köttel mehr in der Hose", sagte Klos, der gegen Duisburg selbst zum 2:0 traf und den ersten Treffer von Leon Schneider zumindest indirekt vorbereitete, nachdem MSV-Keeper Vincent Müller einen Kopfball von Klos vor die Füße von Schneider abwehrte.
Bielefeld am Freitag gegen Ingolstadt
Zurücklehnen will sich Kniat trotz der etwas besseren Ausgangsposition aber nicht: "Wir haben jetzt die Intensivstation verlassen. Aber nur bis zum Freitag, dann wird sich zeigen, ob wir auf der Normalstation bleiben, oder wieder runtergehen."
Am Freitag (19 Uhr) reist die Arminia zum Tabellenzehnten FC Ingolstadt. Das Hinspiel gewannen die Bielefelder im eigenen Stadion mit 4:0. Gegen eine Wiederholung wird wohl niemand etwas einzuwenden haben. Eines wird jedoch sicher sein: Die Arminen können auf die Unterstützung ihrer Fans bauen.