Eines dürfte sicher sein: Mit dem MSV Duisburg bekommt die Regionalliga West einen prominenten Neuzugang und ein echtes Schwergewicht. Der Drittliga-Absteiger möchte möglichst direkt wieder zurück in den bezahlten Fußball. Nach dem Remis gegen den niederländischen Zweitligiasten Volendam und der knappen Niederlage gegen Schottlands Erstligist Hibernian unterstrichen die Meidericher ihre Ambitionen, auch wenn der Test gegen Zweitliga-Aufsteiger Preußen Münster am Mittwoch mit 0:3 verloren ging.
MSV verkauft mehr Dauerkaten als letztes Jahr
Hoffnung dürfte das Abschneiden in der Saisonvorbereitung allen Fans des MSV geben. Denn die Meidericher überzeugten bisher vor allem defensiv gegen höherklassige Gegner. Zur Wahrheit gehörte allerdings auch, dass sich diese noch ganz am Anfang der Vorbereitung befinden. Duisburg dagegen ist schon relativ weit - denn in knapp zwei Wochen steht bereits der erste Spieltag in der Regionalliga an. Diesen eröffnet der MSV gegen den FC Gütersloh.
Dennoch: Die Zuversicht drückt sich auch bei der Zahl der verkauften Dauerkarten aus. Mit mehr als 4.200 verkauften Saisontickets übertraf Duisburg bereits jetzt die Zahlen des Vorjahres - trotz des Abstieges in den Amateurbereich. Kein Wunder also, dass die Verantwortlichen der Meidericher darüber sehr glücklich sind und der Klub mitteilte: "Ihr seid die Wucht in Tüten, Zebras!".
Vielversprechende Neuzugänge für das Projekt Wiederaufstieg
Prominent sind durchaus auch die bisherigen Zugänge, bei allerdings auch vielen Abgängen. Der Umbruch ist in vollem Gange. Aus Münster kam mit Gerrit Wegkamp ein erfahrener und gefährlicher Torjäger, der immerhin schon fast 50 Tore in der Regionalliga West erzielt hat. Zuletzt war er jedoch nicht mehr gefragt gewesen beim Zweitliga-Aufsteiger. Auch Innenverteidiger Alexander Hahn wagte den Schritt aus Münster ins Ruhrgebiet.
Dazu wurden einige junger Spieler von Konkurrenten aus der 4. Liga losgelöst. Der MSV will eine Mannschaft mit Potenzial aufstellen. Mit Franko Uzelac lotste der MSV immerhin den Kapitän des letztjährigen Viertliga-Meisters Alemannia Aachen zu sich. Noch sind die Meidericher aber weiter auf der Suche. "Zwei, drei Jungs würden uns noch gut zu Gesicht stehen. Wir suchen noch für Defensive und Offensive. Aber das Transferfenster ist noch lang", verriert zuletzt Trainer Dietmar Hirsch der Zeitung "Reviersport".
Geschäftsführer Preetz verlängert und hofft auf "erfolgreichen Weg"
Der MSV ist sich bewusst, dass er von Beginn an der Top-Favorit auf den Aufstieg sein wird. Kein anderer Klub in der Regionalliga West hat diese Fanbasis, keiner die professionellen Strukturen in dieser Art und Weise. Ob Stadion oder Etat, Duisburg führt die Rangliste bei fast allen Faktoren an. Daher scheuen sich die MSV-Verantwortlichen auch nicht vor der Rolle des Gejagten. "Der Anspruch muss sein, direkt wieder aufzusteigen", erklärte Präsident Ingo Wald.
Das sieht wohl auch Geschäftsführer Michael Preetz so - passend zum erneuten starken Testspiel gab der MSV bekannt, dass der Vertrag mit dem Geschäftsführer vorzeitig verlängert wurde. "Der Zuspruch, die Atmosphäre in unserer Stadt gibt mir den Glauben und Kraft, dass wir hier zusammen den Weg, den wir jetzt mit dem neuen Abenteuer Regionalliga eingeschlagen haben, erfolgreich gehen werden", ließ sich Preetz auf der Homepage zitieren. Hoffnungsvolle Zeiten und Zeilen für alle Zebra-Fans.