Die Feiertage bei Alemannia Aachen gehen weiter. Nach dem Aufstieg in die 3. Liga gewannen die Schwarz-Gelben am Samstag auch den Mittelrheinpokal. Zwar war der 4:2 (2:1)-Erfolg gegen den Fünftligisten Bonner SC ein hartes Stück Arbeit, am Ende setzte sich die individuelle Klasse der Aachener jedoch durch.
Gespielt wurde im Sportpark Höhenberg, der eigentlichen Heimspielstätte des Drittligisten Viktoria Köln. Zunächst bekamen die gut 7.200 Zuschauer dort jedoch in erster Linie viele kleine Fouls und hitzige Diskussionen zu sehen. Nach ein paar Minuten hatten sich die Gemüter etwas beruhigt und vor allem der Außenseiter aus Bonn zeigte, dass er sich hier einiges vorgenommen hatte. Hendrik Strobl setzte sich auf der rechten Seite stark durch. Sein Pass auf die zwei in der Mitte lauernden Mitspieler misslang jedoch.
Bonn geht in Führung
Obwohl Aachen und den BSC in der kommenden Saison zwei Klassen trennen werden, gab sich Bonn weiter selbstbewusst. Kein Wunder, waren die Rheinländer bis zu diesem Finale doch 20 Spiele in Folge ohne Niederlage geblieben. Nach 16 Minuten durfte das Team von Trainer Sascha Glatzel dann auch erstmals jubeln. Nach einer Ecke setzte sich Jonas Berg gegen zwei Aachener durch und legte in die Mitte ab. Dort bugsierte Serhat Koruk den Ball mit der Hacke ins lange Eck.
Danach ging der Rhythmus bei Bonn etwas verloren. Aachen kämpfte sich Stück für Stück in die Partie und wurde dafür nach einer halben Stunde belohnt. Nach einem Foul an Lukas Scepanik zeigte der Unparteiische sofort auf den Punkt. Anton Heinz schnappte sich die Kugel und schob rechts unten zum Ausgleich ein.
Die Aachener waren nun klar tonangebend - hatten deutlich mehr Ballbesitz und auch die besseren Chancen. Bonn aber blieb bei Kontern gefährlich - so etwa nach 42 Minuten, als Berg plötzlich frei vor Marcel Johnen auftauchte. Er schoss dem Aachener Schlussmann aber genau auf die Brust. Fast im Gegenzug fiel dann doch noch das 2:1 für den Favoriten: Nils Winter hatte auf der rechten Seite viel Zeit und flankte perfekt auf Thilo Töpken. Der Stürmer köpfte den Ball per Aufsetzer ins Netz.
Aachen macht in Überzahl alles klar
Zwei Gegentore zur Halbzeit waren ungewöhnlich für die Bonner, denn in der abgelaufenen Saison der Mittelrheinliga war die Defensive der Trumpf des BSC. Nur 20 Treffer kassierte die Abwehr rund um Tarik Dogan - Ligabestwert. Offensiv lief es im Finale aber weiter gut. Michael Okoroafor setzte sich nach 58 Minuten stark gegen zwei Verteidiger durch, ließ diese mit einer Drehung aussteigen und schloss ab. Jan-Luca Rumpf fälschte den Schuss noch ab, so dass Johnen keine Chance hatte.
Doch nur sieben Minuten später schlug die Alemannia erneut zurück: Nach einer Flanke von Winter, schirmte Töpken den Ball ab und passte anschließend zum besser postierten Dustin Willms. Der knallte die Kugel aus vollem Lauf zum 3:2 ins Netz.
In den letzten zehn Minuten warf Bonn nochmal alles nach vorne, ein Tor aber wollte nicht mehr fallen. Stattdessen flog Maximilian Pommer noch mit Gelb-Rot vom Platz. Für die endgültige Entscheidung sorgte schließlich Saša Strujić in der zweiten Minute der Nachspielzeit.
DFB-Pokal-Auslosung am 1. Juni
Das 4:2 geht mit Blick auf die Spielanteile und Torchancen definitiv in Ordnung, auch wenn der Bonner SC sich hier mehr als teuer verkauft hat. Aachen darf sich nun auf die erste Runde im DFB-Pokal freuen. Ausgelost wird diese am 1. Juni.