05.11.1929: Werner Forßmann veröffentlicht Aufsatz über Herzkatheter

Werner Forßmann führt 1929 in einem riskanten Selbstversuch erstmals einen Herzkatheter durch. Für diese Pioniertat erhält der Arzt 1956 den Nobelpreis für Medizin.

Am 5. November 1929 erscheint im renommierten Ärzteblatt "Berliner Klinische Wochenschrift" ein Aufsatz von Werner Forßmann. Der Titel lautet "Über die Sondierung des rechten Herzens". Darin schildert der Assistenzarzt, wie er im zurückliegenden Sommer in einem Provinzkrankenhaus im brandenburgischen Eberswalde ein risikoreiches Experiment durchgeführt hat: eine Herzkatheter-Untersuchung am eigenen Körper.

Forßmann legt damit die Grundlage für die Einführung der Herzkatheter-Untersuchung in die klinische Praxis. Doch diese Leistung wird erst Jahre später erkannt. Zunächst wird der Mediziner für seinen Mut nur von der Boulevardpresse gefeiert. In der wissenschaftlichen Literatur gibt es erst viel später eine entsprechende Resonanz.


In diesem Zeitzeichen erzählt Steffi Tenhaven:

  • wie der 25-jährige Werner Forßmann während der Mittagspause heimlich sein Selbstversuch durchführt,
  • warum er auf die ursprünglich geplanten Patientenversuche verzichtet,
  • wie der Chirurg Ferdinand Sauerbruch angeblich über das Herzkatheter-Experiment spottet,
  • in welcher Beziehung Forßmann zur NSDAP steht,
  • mit welchen beiden US-Ärzten er den Nobelpreis erhält.

Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:

  • Professor Dietrich Pfeiffer (Kardiologe in Berlin)
  • Werner Forßmann: Selbstversuch - Erinnerungen eines Chirurgen. Düsseldorf 1972

Weiterführende Links:

Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?
Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de
Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens!


Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.


Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Steffi Tenhaven
Redaktion: Christoph Tiegel und Frank Zirpins