29. Juni 1613 - Ein Brand zerstört Shakespeares Globe Theatre in London

Theater im 17. Jahrhundert ist bunt und deftig. Als bei der Aufführung eines Shakespeare-Stücks echte Funken sprühen, geht das berühmte "Globe Theatre" in Flammen auf.

In Auftrag gegeben wird der Bau des "Globe Theatres" von der Schauspieltruppe "The Lord Chamberlain's Men". Sie ist eine der erfolgreichsten Theatergruppen in der elisabethanischen Zeit. Kein Wunder: Zu ihr gehört auch der Dramatiker und Schauspieler William Shakespeare.

Theater mitten im Vergnügungszentrum

Im Jahr 1599 wird das Theater im Londoner Stadtteil Bankside erbaut - am rechten Themse-Ufer, mitten im verruchten Vergnügungszentrum. Bis zu 3.000 Menschen finden im "Globe Theater" Platz - 1.000 von ihnen direkt vor der Bühne. Anders als heute sind das allerdings die eher billigen Plätze. Hier muss das Publikum unter offenem Himmel stehen. Die teureren Plätze befinden sich in den drei überdachten Galerien im Rund des Theaters.

Kein Platz im "Globe Theatre" ist mehr als 20 Meter von der Bühne entfernt. Zuschauer und Schauspieler erleben sich also in diesem Theatergebäude hautnah.

Brand zerstört Shakespeares Globe Theatre in London (29.6.1613) WDR ZeitZeichen 29.06.2023 14:40 Min. Verfügbar bis 29.06.2099 WDR 5

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Gleich mehrere Theater buhlen in London um die Gunst des Publikums: das "Rose", das "Swan", das "Fortune", das Hope - und eben das "Globe". Der Bedarf an neuen Stücken ist enorm, etwa alle zwei Wochen steht ein neues Schauspiel auf dem Programm. Allein William Shakespeare werden an die vierzig Stücke zugeschrieben: Komödien wie "Viel Lärm um nichts" oder "Ein Sommernachtstraum", Tragödien wie "Hamlet" oder "Macbeth", Historiendramen wie "Richard III".

Buntes Treiben vor und auf der Bühne

Anders als in den Theatern heute ist das Publikum zu Shakespeares Zeit wohl zum großen Teil ziemlich derb und lärmend - vor allem auf den billigen Stehplätzen vor der Bühne. Die Aufmerksamkeit vieler Zuschauer gilt dem Treiben vor der Bühne mindestens ebenso wie dem Spiel auf der Bühne.

Dort gibt es zwar zur damaligen Zeit keine aufwändigen Kulissen, dafür aber prächtige Kostüme, viel Musik und eine Menge Effekte, Rauch und Kanonendonner.

Neubau mit Ziegeldach

Eine dieser Kanonen wird dem Theater allerdings am 29. Juni 1613 zum Verhängnis. Bei einer Aufführung von Shakespeares "Heinrich VIII" fliegen Funken eines Kanonenschusses auf das Strohdach des Theaters. Der Brand anschließende zerstört das "Globe Theater". Verletzt wird dabei niemand. Schon im Jahr darauf wird das Theater wieder aufgebaut, dieses Mal mit einem feuerfesten Ziegeldach.

Autor des Hörfunkbeitrags: Thomas Mau
Redaktion: David Rother

Programmtipps:

ZeitZeichen auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 29. Juni 2023 an Brand in Shakespeares Globe Theatre in London.

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