12. März 1942 - Todestag des Unternehmers Robert Bosch

Stand: 28.02.2022, 09:18 Uhr

Robert Bosch wird als Gründer eines Elektrotechnik-Imperiums weltberühmt - und das, obwohl der Schwabe der Gegenentwurf zum rücksichtslosen Kapitalisten ist. Der ungewöhnliche Unternehmer stirbt am 12. März 1942.

Robert Bosch ist streitbar, politisch liberal und den Sozialdemokraten zugeneigt. Vor allem aber ist er ein Mann mit Prinzipien. Schon vor dem Ersten Weltkrieg führt der Unternehmer den Achtstunden-Tag ein, es folgen der freie Samstagnachmittag und eine Regelung für Urlaub. Legendär ist sein Ausspruch: "Ich zahle nicht gute Löhne, weil ich viel Geld habe, sondern ich habe viel Geld, weil ich gute Löhne bezahle."

Die soziale Einstellung, der Geschäftssinn, aber auch sein Arbeitsethos werden dem 1861 geborenen Robert in die Wiege gelegt. Seine Eltern betreiben in der Nähe von Ulm einen Bauernhof mit Gastwirtschaft und Brauerei, sind belesen und frei im Geiste.

Robert Bosch, Unternehmer (Todestag 12.03.1942) WDR ZeitZeichen 12.03.2022 14:29 Min. Verfügbar bis 12.03.2032 WDR 5

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Bosch macht eine Feinmechaniker-Lehre und geht anschließend auf Wanderschaft im In- und Ausland. Besonders prägend ist der einjährige Aufenthalt in den USA, wo er in den Werken von Thomas Alva Edison arbeitet. Bosch fasziniert die Kraft des industriellen Aufbruchs.

Eine "zündende" Idee

Zurück in Schwaben gründet er mit 25 Jahren in Stuttgart die "Werkstätte für Feinmechanik & Elektrotechnik", die dank seines Ideenreichtums rasant wächst. Kein Erfinder sei Bosch gewesen, wird sein Biograph Theodor Heuss später schreiben, aber "ein Unternehmer mit Weitblick".

Eines seiner ersten Erfolgsprodukte ist die "Bosch-Zündkerze", die eine zuverlässige Zündung des Benzin- Luft-Gemischs in Verbrennungsmotoren gewährleistet und damit dem Automobil mit zum Durchbruch verhilft. Auch Scheibenwischer, Scheinwerfer oder Bremsvorrichtungen gehen auf Bosch zurück.

Allmählich wird Bosch zur Marke, das Unternehmen expandiert in den 30er Jahren auch international. Privat muss Bosch dagegen mehrere Schicksalsschläge bewältigen. Zwei seiner Kinder sterben früh, die erste Ehe zerbricht daran. Mit Opernsängerin Margarete Wörz findet Bosch jedoch ein neues Familienglück: Zwei weitere Kinder werden geboren und lenken ihn von manchem Unmut über die Verhältnisse der NS-Zeit ab.

Boschs Spagat im Zweiten Weltkrieg

Zwar kann das Unternehmen Bosch seine Lieferungen für die Autos der Wehrmacht nicht verweigern - der Unternehmer Bosch aber geht in die stille Opposition. Mit dem Gewinn ermöglicht er einigen Verfolgten durch Zahlung der Reichsfluchtsteuer die Ausreise ins Exil. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs stellt Bosch zudem Arbeiter mit jüdischen Wurzeln ein, um sie zu schützen.

Am 12. März 1942 stirbt Robert Bosch im Alter von 80 Jahren an den Folgen einer Mittelohrentzündung. Er hinterlässt nicht nur einen Weltkonzern, für den inzwischen rund 400.000 Beschäftigte arbeiten, sondern auch Kultur- und Bildungsstätten sowie ein bis heute bestehendes Krankenhaus. Und nicht zuletzt: die Robert-Bosch-Stiftung, die sich mit Gesundheit, Bildung und globalen Fragen wie Demokratie oder Ungleichheit beschäftigt. Ein Unternehmer mit Moral eben.

Autor des Hörfunkbeitrags: Kay Bandermann
Redaktion: David Rother​

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