29. März 1802 - Der Künstler Moritz Rugendas wird in Augsburg geboren

Stand: 21.03.2022, 11:20 Uhr

Er malte das, was der Südamerika-Forscher Alexander von Humboldt entdeckte. Seine Werke machten Rugendas in Lateinamerika sogar zum Romanhelden, in Deutschland ist er nahezu unbekannt.

Moritz Rugendas sieht im 19. Jahrhundert Länder und Menschen, die bis dahin kein Europäer gesehen hat: Sümpfe und Dschungel Brasiliens, den sagenumwobenen Rio de la Plata. Damit prägt Rugendas das Wissen und unser Bild Südamerikas bis heute. Mit seinen Zeichnungen und Ölgemälden beeindruckt er den Entdecker Alexander von Humboldt, der sein lebenslanger Freund und Förderer wird. Auf einer gemeinsamen Reise illustriert Moritz Rugendas, was Humboldt entdeckt. Er ist sein malender Schatten. 

Moritz Rugendas, Maler (Geburtstag, 29.03.1802) WDR ZeitZeichen 29.03.2022 14:56 Min. Verfügbar bis 28.03.2032 WDR 5

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Von Augsburg nach Brasilien

Geboren wird Moritz Rugendas am 29. März 1802 in Augsburg. Sein Vater Jeremias, selbst Maler von Schlachtenbildern und Professor an der Augsburger Kunstschule, fördert das Talent des Sohnes und empfiehlt ihn einem Adeligen. Der bereitet gerade eine der in Mode gekommenen Exkursionen nach Brasilien vor. Moritz ist 19 als er 1821 nach Westfrankreich reitet und von Bordeaux aus an Bord eines Segelschiffes nach Rio de Janeiro reist. In Brasilien angekommen, interessieren ihn sofort die Wälder, deren Pflanzen und Tiere.

Rugendas trifft seinen wichtigsten Förderer

1825 kehrt Rugendas nach Europa zurück und trifft in Paris Alexander von Humboldt. Der Forscher ist begeistert von den naturalistischen und treffenden Werken des Künstlers. Sie sind um Längen besser als seine eigenen Skizzen. Humboldt kümmert sich darum, dass der preußische König die Bilder für seine Sammlungen ankauft. Davon kann Rugendas etliche Jahre lang leben.

Reisen durch Lateinamerika

Nach zwei Lehrjahren in Italien kehrt Rugendas zurück nach Lateinamerika. Dort richtet er sich, trotz Humboldts finanzieller Hilfe nur bedingt nach dessen Wünschen. So eigensinnig wie lebensfroh, so abenteuerlustig wie neugierig wählt er seine eigenen Wege und reist in den nächsten 17 Jahren durch Mexiko, Peru, Chile und Argentinien.

Geheiratet hat Rugendas, der im Alter von 29 bis 46 mehr Südamerikaner als Augsburger ist, nicht. Er soll mit einer Frau in Chile liiert gewesen sein, die aber verheiratet war. Manche Beziehungen scheitern am Geld. Ein Reitunfall zwingt Rugendas zu einer monatelangen Pause.

Dann wird aus Mauricio Rugendas wieder Moritz Rugendas: Er kehrt nach Deutschland zurück und stirbt 1858 verarmt im Alter von 56 Jahren.

Autorin des Hörfunkbeitrags: Irene Dänzer-Vanotti
Redaktion: Gesa Rünker

Programmtipps:

ZeitZeichen auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 29. März 2022 an Moritz Rugendas. Das ZeitZeichen gibt es auch als Podcast.

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