ZeitZeichen

08.06.793 - Wikingerüberfall auf die Insel Lindisfarne

Stand: 01.04.2016, 16:07 Uhr

Dieser mittelalterliche Samstag begründet einen Mythos, der bis heute nachwirkt. Mit einem Militärschlag lernen die Völker Europas die "Nordmänner" fürchten.

Von Uwe Schulz

Im Morgengrauen des 8. Juni 793 sehen die Mönche des englischen Klosters St. Cuthbert mit Entsetzen, wie langgestreckte Boote mit Drachen- und Schlangenköpfen am Bug auf ihre Insel Lindisfarne zuhalten, wie dann schwer bewaffnete Männer von Bord springen und einen Überfall starten, der als erster in der Geschichte Europas mit Sicherheit den Seefahrern aus Skandinavien zugeordnet werden kann.

Die Angelsächsische Chronik überliefert der Nachwelt Horrorbilder von Raub und Mord. Der Gelehrte Alkuin schreibt: "Niemals zuvor brach ein solches Entsetzen über Britannien herein."

Die aggressivsten Fahrgemeinschaften der Weltgeschichte tragen drei Jahrhunderte lang ihren Terror bis nach Irland und ans Schwarze Meer und lassen mit ihrer Gewalt manches vergessen. Etwa dass die Wikinger auch friedlichen Handel trieben und dass die Kulturgeschichte Europas ohne sie undenkbar wäre.

Redaktion: Michael Rüger

Wikingerüberfall auf die englische Insel Lindisfarne (am 08.06.793) WDR ZeitZeichen 08.06.2013 14:40 Min. Verfügbar bis 06.06.2053 WDR 5

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