ZeitZeichen

29.11.1939 - Todestag des Politikers Philipp Scheidemann

Stand: 08.03.2016, 11:26 Uhr

Für Nationalisten und Militaristen war Philipp Scheidemann ein verhasster Politiker. Der Reichstagsabgeordnete trat im 1. Weltkrieg für einen Verständigungsfrieden ein, was ihn für seine Gegner zum Hochverräter werden ließ.

Von Wolfram Stahl

Der gelernte Schriftsetzer und Buchdrucker war früh in die SPD eingetreten. Lange Zeit arbeitete er als Redakteur für verschiedene sozialdemokratische Zeitungen, bis er Abgeordneter im Reichstag  wurde.

Vom Balkon des Reichstags rief Scheidemann dann am 9. November 1918 die Republik aus, Wochen später war er der erste Regierungschef der neuen Weimarer Republik - ein prägender Politiker der jungen Demokratie, aber auch ein entschiedener Gegner des Versailler Vertrages. Doch ohne den Rückhalt seiner sozialistischen Fraktion, gab er im November 1919 sein Amt als Reichsministerpräsident auf.

Vor allem für die Rechten war der Sozialdemokrat das Feindbild, das das Weimarer System verkörperte.

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten floh Scheidemann im Frühjahr 1933 ins Ausland, gelangte über Umwege nach Dänemark, wo er als ein von den Nazis ausgebürgerter Deutscher starb.

Redaktion: Ronald Feisel

Die Sendung zum Nachhören und Download WDR ZeitZeichen 29.11.2014 14:36 Min. Verfügbar bis 26.11.2024 WDR 5

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