Daneben schrieb er auch selbst, anfangs politische "Geharnischte Sonette", zu jeder Zeit und überall aber Verse über das eigene Leben: komische über die Tücken des Alltags, nachdenkliche über alle möglichen Erfahrungen, unendlich traurige über den Verlust von zwei seiner Kinder, die "Kindertotenlieder".
Insgesamt soll er über 10.000 Gedichte hinterlassen haben, viele von ihnen wurden vertont, einige sind noch immer unveröffentlicht. Friedrich Rückert war berühmt und geehrt, doch einen Ruf an die Universität Erlangen und später Berlin nahm er nur widerwillig an - am wohlsten fühlte er sich als Privatgelehrter: "Zwischen Welt und Einsamkeit ist das wahre Leben. Nicht zu nah und nicht zu fern will ich mich begeben".
Darum ließ er sich 1848 endgültig in seiner geliebten fränkischen Heimat nieder, auf seinem Gut Neuses in der Nähe von Coburg, wo er 1866 auch starb, 77 Jahre alt.
Redaktion: Ronald Feisel