ZeitZeichen

20.09.2015 - VW gibt Abgasmanipulationen in Amerika zu 

Stand: 27.08.2020, 13:47 Uhr

Es dürfte kein Zufall sein, dass die amerikanische Umweltbehörde just zum Start der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt den größten Skandal der Automobilgeschichte öffentlich machte: Der zweitgrößte Autobauer der Welt, VW, hatte massiv bei den Abgaswerten von Dieselmotoren betrogen.

Von Arndt Brunnert

Am 20. September 2015 gab der VW-Vorstand dann öffentlich zu, dass man gegen US-Recht verstoßen habe. In Europa, rechtfertigt sich der Konzern bis heute, hätte man nicht rechtswidrig gehandelt. Sittenwidrig war es aber, urteilte im Mai 2020 der Bundesgerichtshof und verpflichtete VW, Schadenersatz zu leisten. Fast 11 Millionen Kunden sind weltweit betroffen. Über 30 Milliarden Euro hat den Konzern das Diesel-Desaster bislang gekostet.

Doch nicht nur VW manipulierte die Software der Abgasreinigung. Hatte der Staat bis dahin den Messungen der Hersteller blind vertraut, ließ er jetzt selbst testen, ebenso wie Verbraucher- und Umweltverbände oder Autozeitschriften. Sehr viele Autohersteller stehen seither unter Verdacht, die Abgasreinigung zu oft auszuschalten und die Luft zu verschmutzen. Weltweit ermitteln Staatsanwälte. Die Autobauer verspielen ihr Renommee.    

Der Dieselskandal rückte aber auch den Schadstoff Stickoxid ins öffentliche Bewusstsein, bestärkte die Notwendigkeit einer Verkehrswende und beschleunigte die Elektromobilität.

Redaktion Ronald Feisel

VW gibt Abgasmanipulationen in den USA zu (am 20.9.2015) WDR ZeitZeichen 20.09.2020 14:46 Min. Verfügbar bis 21.09.2099 WDR 5

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