Tausende Grundbesitzerfamilien waren unter sowjetischer Besatzung und später in der DDR enteignet worden. Nach 1989 hofften sie, Grundbesitz und Kunstgegenstände zurückzubekommen, doch der Einigungsvertrag enttäuschte sie. Vor allem ehemalige Fürstengeschlechter wie Wettiner und Hohenzollern ringen mit der öffentlichen Hand seither um jedes Stück Porzellan und wollen ihre ehemaligen Schlösser und Burgen wieder nutzen. Zudem gründen viele große öffentliche Kunstsammlungen wie in Dresden, Weimar, Potsdam, Berlin auf altem Adelsbesitz – ein Aspekt des kulturellen Erbes, der lange aus dem öffentlichen Bewusstseins verdrängt war. Seit der Wiedervereinigung aber wird dieser Umstand plötzlich auch juristisch wieder relevant und drängt zu neuen Auseinandersetzungen, die für alle Beteiligten schwierig sind.
Ausstrahlung am 05. April 2021 um 13:04 Uhr,
Wiederholung am 05. April 2021 um 18:04 Uhr
Von: Carsten Probst
Redaktion: Adrian Winkler
Produktion: DLF 2020