Das Streichquartettschaffen von Beat Furrer erstreckt sich über vier Jahrzehnte – eine spannende Reise durch seine kompositorische Entwicklung, die sich gerade in dieser kammermusikalischen Form in prägnanter Weise nachvollziehen lässt. Im ersten Streichquartett setzt Furrer streckenweise eine Technik ein, die Furrers prägender Lehrer Roman Haubenstock-Ramati entwickelt hat: Eine flexible Form wie bei einem Mobile, welche die Musiker zu Mitgestaltern im Ablauf und der Reihenfolge von bestimmten Passagen macht. Sein erstes Streichquartett war eins seiner ersten Werke überhaupt, und das in einer Zeit, den 1980ern, in der die meisten anderen jungen Komponistinnen die Gattung Streichquartett als veraltet und einengend empfanden. Beat Furrer spricht heute noch mit Stolz davon, dass er durch dieses Streichquartett in Austausch mit Luigi Nono kam, einem für ihn bedeutenden Mentor. Das zweite Streichquartett lässt Geräuschhaftes in die Komposition mit ein und arbeitet mit subversiven, rhythmischen Echo-Konstruktionen. Das französische Quatuor Diotima hat das komplette Werk für Streichquartett im Studio des WDR aufgenommen – WDR 3 stellt es in drei Sendungen vor.
Beat Furrer
Streichquartett Nr. 1 (1984)
Beat Furrer
Streichquartett Nr. 2 (1988)
Quatuor Diotima
Moderation: Susann El-Kassar
Redaktion: Patrick Hahn