"Fern von der Rosinkawiese" von Gudrun Pausewang

Wichstadtl, ein kleiner Ort im Adlergebirge im heutigen Tschechien, war bis Ende des Zweiten Weltkriegs Siedlungsgebiet der Sudetendeutschen. Hier verbrachte auch Gudrun Pausewang ihre Kindheit. Die Familie lebte außerhalb der Ortschaft auf der "Rosinkawiese", wo sie sich selbst versorgte. Der Vater der sechs Geschwister kam im Krieg um. Als nach dem Kriegsende die Vertreibung aus den sudetendeutschen Gebieten begann, flüchtete die Mutter mit den Kindern in den Westen, nach Winsen an der Luhe zu Verwandten.

In "Fern von der Rosinkawiese" hält Gudrun Pausewang, das älteste der Kinder, diese Fluchtodyssee fest. Sie erzählt vom ständigen Hunger, der Gefahr, vergewaltigt oder getötet zu werden und den Entbehrungen, die diese Flucht mit wenig Hab und Gut auf einem Handkarren mit sich brachte.

Pausewang beschreibt auch die Solidarität, die die Menschen auf der Flucht miteinander verbunden und fürs Leben geprägt hat, ohne dabei moralische Wertungen vorzunehmen.

Sprecherin: Manuela Alphons
Redaktion: Stefanie Laaser
Bearbeitung: Terry Albrecht