Leeres Orchester – Die weltverbessernden Effekte des Karaoke

Im Sommer 1970 tingelt der junge Schlagzeuger Daisuke Inoue durch die japanische Provinz. Für saketrunkene Firmenchefs erfindet er das Mitsinggerät – einen rotweißen Holzkasten mit Kassettenrecorder und Gitarrenverstärker: Karaoke ist geboren.

Von Manuel Gogos

1998 kommt Ron Rineck, gerade in New York karaokesüchtig geworden, nach Berlin. Mit seiner ersten eigenen Karaokemaschine schlägt der Punk voll in der Berliner Hausbesetzer-Szene ein. Heute lädt er in der Kult-Karaoke-Bar „Monster Ronsons Ichiban Karaoke“ ein ganz gemischtes Publikum zum Chillout – und zum aufgeregten Singen. Auf der ganzen Welt wird Karaoke (Japanisch für „Leeres Orchester“) gesungen: In den Szenetreffs von Hollywood und in den Slums von Südafrika. Mexikanerinnen sind nicht weniger verrückt danach als Finnen, wenn sie gerade beim Tango-Tanzen eine Pause einlegen. Karaoke singen New Yorker auf ihren Rooftop Partys ebenso wie Berlinerinnen im Mauerpark. Ob in Karaoke-Bars oder beim Privat-Karaoke zu Hause: Das Feature spürt jener schieren Lust nach, vor und mit anderen Menschen zu singen. Einer Lust, die auch gnadenlos sein kann.

Leeres Orchester – Die weltverbessernden Effekte des Karaoke WDR 3 Kulturfeature 15.06.2024 54:13 Min. Verfügbar bis 14.06.2099 WDR 3 Von Manuel Gogos

Download

Ausstrahlung am Samstag, den 15. Juni 2024 um 12.04 Uhr
Wiederholung am Sonntag, den 16. Juni 2024 um 15.04 Uhr

Von: Manuel Gogos
Redaktion im WDR: Johanna Tirnthal/Adrian Winkler
Produktion: DLF 2018