Darum geht's
Charlie hat die Kontrolle über seinen Körper schon vor Jahren verloren. Der Professor für kreatives Schreiben stopft hinter zugezogenen Gardinen alles in sich hinein: Pizzen, Schokoriegel – und ekelt sich dann vor sich selbst. Seine Studenten unterrichtet er online mit ausgeschalteter Kamera. Dem stark fettleibigen Mann ist es nicht mehr möglich, das Haus zu verlassen, er steht kurz vor dem Kollaps. Eine befreundete Krankenschwester ist voller Sorge um ihn.
Das Einzige, was Charlie noch am Leben hält, ist seine Tochter Ellie im Teenageralter. Er kennt sie kaum. Die Mutter hat Ellie von ihrem Vater ferngehalten. Sie hat ihm nie verziehen, dass er die Familie für eine homosexuelle Familie verlassen hat. Charlie möchte ihr in der Zeit, die ihm noch bleibt, so viel wie möglich mitgeben und um Verzeihung bitten.
Darum geht's wirklich
Regisseur und Drehbuchautor Daran Aronofsky zeigt auf konsequente, schmerzhafte Art, wohin es führen kann, wenn Menschen außerhalb der Norm von ihrer Umwelt nicht angenommen und akzeptiert werden.
Die spielen mit
Brendan Fraser spielt mit Fatsuit und Feingefühl Charlie, Sadie Sink hat die Rolle der Tochter übernommen.
Das sagt Kinokritikerin Andrea Burtz
Bei der diesjährigen Oscarverleihung wurde Brendan Fraser für seine Darbietung als bester Schauspieler ausgezeichnet – er verleiht dem stark übergewichtigen Mann eine besondere Sensibilität. Trotz Fatsuit und Maske (die übrigens ebenfalls mit einem Oscar ausgezeichnet wurde) ist das feinnervige Innenleben seines Charlie spürbar. Der Film, der weitgehend in der abgedunkelten, zugemüllten Wohnung Charlies stattfindet (die Geschichte war ursprünglich ein Theaterstück), verlangt dem Zuschauer einiges ab. Viele Dinge – wie das rauschhafte Verschlingen ungesunder Nahrung oder körperliche Verrichtungen – die Charlie normalerweise unbeobachtet tut, fängt die Kamera schonungslos ein. Nach und nach entfaltet sich auch seine Lebensgeschichte, die sein gestörtes Verhalten erklärt.
Die Bewertung auf einen Blick
Drei von fünf Sternen
Drama, USA 2022
Länge: 116 min
Ab 12 Jahren
Kinostart: 27. April 2023