Darum geht's
Marseille, 1815. Edmond Dantès steht kurz vor der Erfüllung seiner Träume: Er wird zum Schiffskapitän befördert und kann so endlich seine geliebte Mercédès heiraten. Doch sein Aufstieg bringt Neider mit sich. Dantès wird beschuldigt, Teil einer großen Verschwörung zu sein.
Ohne Prozess wird er auf dem abgelegenen Chateau d’If eingekerkert. Durch die Hilfe eines belesenen Mitgefangenen, der auch Dantès Lehrer wird, gelingt ihm nach 14 Jahren eine dramatische Flucht.
Auch der legendäre Schatz von Monte Christo, von dem sein Mitgefangener erzählt hat, gelangt in Dantès Besitz. Als reicher, freier Mann kehrt er maskiert in sein altes Leben zurück, um mit einem in Jahren ausgeklügelten Plan Rache zu nehmen.
Darum geht's wirklich
Die berühmte – damals als Fortsetzungsroman verfasste - Vorlage von Alexandre Dumas aus dem 19. Jahrhundert wurde schon diverse Male fürs Kino und Fernsehen verfilmt und dabei reichlich verfremdet.
Die aktuelle Fassung von den Regisseuren Alexandre de la Patellière und Mathieu Delaporte bewegt sich hingegen eng an der Vorlage.
Die spielen mit
Hauptdarsteller ist Pierre Niney, der für seine Darstellung von Modeschöpfer Yves Saint Laurent im gleichnamigen Kinofilm den französischen Filmpreis César gewann. In Frankreich ist Pierre Niney durch viele andere Rollen bekannt und ein Star.
Das sagt Filmkritikerin Andrea Burtz
Was für ein mitreißender Abenteuerfilm! Das Epos um Liebe, Verrat, Neid und Rache funktioniert auch im Jahr 2025 noch.
Nah an der Hauptfigur erzählt "Der Graf von Monte Christo" die Wandlung des Edmond Dantès vom verliebten Jüngling zum ausgemergelten Gefangenen, der während 14 Jahren im Kerker zutiefst verbittert und von Rache an seinen Verrätern träumt.
Mit Hilfe des Schatzes von Monte Christo plant er über Jahre eine komplexe Intrige. Das ganze Leben von Edmond Dantès wird chronologisch entfaltet, das Melodram springt von Jahrzehnt zu Jahrzehnt und gleichzeitig – so will es die weltbekannte Vorlage – von Genre zu Genre.
Beginnt der Film als sonnendurchflutete Romanze, wird er schnell zum Gefängnisdrama, Abenteuerfilm und schließlich Rachethriller.
Die abwechslungsreiche dreistündige Erzählung vergeht wie im Flug. Hauptdarsteller Pierre Niney überzeugt in allen Facetten, die Dantès auf seiner Lebensreise zum Grafen von Monte Christo zeigt. Den verliebten Jüngling nimmt man ihm genauso ab wie den von Rache besessenen Adeligen.
Dabei helfen ihm – wie in der Vorlage – verschiedene Kostüme und Gesichtsmasken. Die Regisseure Alexandre de la Patellière und Mathieu Delaporte haben mit ihren Drehbüchern erst kürzlich Dumas' "Die drei Musketiere" zum Leben erweckt und waren damit besonders in Frankreich höchst erfolgreich.
Auch mit dem Graf von Monte Christo gelingt es ihnen, einen klassischen Stoff mit modernen Mitteln zu erzählen – in bewährter Form, ohne altmodisch zu sein. In Frankreich hat der Film bereits fast zehn Millionen Zuschauer in die Kinos gelockt – weit mehr als Barbie.
Die Bewertung auf einen Blick
Fünf von fünf Sternen
Abenteuerfilm, Frankreich/Belgien 2024
Regie: Alexandre de la Patellière und Mathieu Delaporte
Länge: 177 Minuten
Ab 12 Jahren
Kinostart: 23.01.2025