Siebenschläfertag: Was ist dran an der Bauernregel?

Stand: 27.06.2023, 17:50 Uhr

Heute, am 27. Juni, ist Siebenschläfertag. Aber bleibt das Wetter tatsächlich die nächsten sieben Wochen so, wie es die Bauernregel besagt? Das sagen Meteorologen.

Einer alten Bauernregel nach entscheidet sich am Siebenschläfertag angeblich, wie das Wetter in den nächsten sieben Wochen wird. Bekannt sind folgende Sprüche:

  • "Das Wetter am Siebenschläfertag noch sieben Wochen bleiben mag."
  • "Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt"
  • "Scheint am Siebenschläfer Sonne, gibt es sieben Wochen Wonne."
  • "Werden die sieben Schläfer nass, regnet's noch lange Fass um Fass."
  • "Wenn’s am Siebenschläfer gießt, sieben Wochen Regen fließt.“

Und so sieht das Wetter in NRW am Siebenschläfertag aus

Am Nachmittag war es mal sonnig, mal zeigten sich lockere und dünne, manchmal auch kompakte Wolkenfelder am Himmel. Meist blieb es trocken. Nur vereinzelt bildeten sich Schauer, vor allem im Mindener Land und Lipperland waren auch kurze Gewitter möglich. Bei Höchstwerten von 21 bis 24, im Bergland 16 bis 20 Grad wehte ein schwacher bis mäßiger West- bis Nordwestwind mit frischen bis starken Böen.

Bleibt das Wetter jetzt sieben Wochen lang so?

Und so soll nun das Wetter in den nächsten Wochen bleiben? Meteorologen schütteln den Kopf. Man könne nicht an einem Tag das Wetter der nächsten sieben Wochen festmachen, heißt es dazu vom Deutschen Wetterdienstes.

Aber: Betrachte man die Witterung Ende Juni/Anfang Juli (27. Juni bis 8. Juli), hat die Siebenschläferregel im Vergleich zu anderen Bauernregeln eine relativ hohe Trefferquote: "Statistische Auswertungen ergaben, dass die Eintrittswahrscheinlichkeit der Siebenschläferregel bei der erstgenannten Schönwetter-Variante zwischen 55 und 60 Prozent liegt, bei unbeständigen Westwetterlagen trifft die Bauernregel sogar mit 62 bis 70 Prozent zu", so der Deutsche Wetterdienst. Dabei sei die Trefferquote im Alpenvorland höher als in Norddeutschland.

Woher der Name Siebenschläfer stammt

Der Siebenschläfer hat mit dem Siebenschläfertag nichts zu tun | Bildquelle: dpa/Roland Wittek

Mit dem gleichnamigen Nagetier hat der Siebenschläfertag übrigens nichts zu tun. Der Legende nach geht der Name auf sieben schlafende Brüder zurück. Die jungen Männer, die wegen ihres christlichen Glaubens verfolgt wurden, sollen im Jahr 251 in eine Höhle bei Ephesus (heute Türkei) geflohen sein. Dort wurden sie eingemauert. Sie fielen in einen Schlaf und sollen nach fast 200 Jahren zufällig entdeckt worden sein, und zwar lebend. Die sieben Brüder gaben der Bauernregel den Namen.

Am 27. Juni ist der katholische Gedenktag für die Männer hierzulande. Das ursprüngliche Datum hat sich nach der gregorianischen Kalenderreform im Jahr 1582 um einige Tage verschoben. Eigentlich wäre der Siebenschläfertag erst am 7. oder 8. Juli.