Im historischen Tiergarten in Siegen melden sich zwei Bäume jetzt digital zu Wort. Forscherinnen und Forscher haben sie mit Sensoren ausgestattet, die den Saftfluss innerhalb des Baumes messen. Daraus lässt sich dann zum Beispiel ableiten, ob der Baum unter Stress oder Trockenheit leidet. In Burbach sind zwei weitere Bäume ans Internet angeschlossen. Sie liegen einige Höhenmeter höher. Dort ist das Wetter und damit auch die Entwicklung der Bäume anders.
Per QR-Code aufs Smartphone
Besucher des Waldstücks können auf einem Rundweg direkt vor Ort einen QR-Code scannen und die ständig aktualisierten Daten per Smartphone abrufen. Das geht auch über die Internetseite des Projekts "Natur digital begreifen", zu dem die "Twittering Trees" gehören. Der Name leitet sich vom Kurznachrichtendienst Twitter ab, wo viele Menschen ihren Gefühlszustand mit anderen teilen.
Ähnlich können es auch die Bäume machen. Weil die aber natürlich nicht selbst schreiben können, wandelt ein Wissenschaftler die Daten der Sensoren in einfach verständliche Tabellen um. Auf der Homepage des Projekts können sich Besucher diese Tabellen dann auf ihrem Smartphone anschauen. Dabei gibt es für Kinder, Jugendliche und Erwachsene jeweils altersgerechte Seiten.
Kameras ergänzen den Rundweg
Zwei Kameras ergänzen den Rundweg im historischen Siegener Tiergarten. Eine Wildtierkamera macht Fotos von Tieren, die in dem Waldstück unterwegs sind. Zum Beispiel von Mardern, Füchsen oder Rehen. Auch diese Fotos können sich Besucher online anschauen.
Eine weitere Station ist eine eigenständig laufende Videokamera. Sie ist auf einen Baum ausgerichtet und filmt ihn über den Jahresverlauf. Zweimal am Tag wird ein Video davon veröffentlicht. So sollen Interessierte die Entwicklung des Baumes über das Jahr mit anschauen können. Der historische Tiergarten liegt in einem Waldstück bei Siegen-Weidenau.