Hausärztin Anne Greiwe freut sich über die vielen netten Patienten in ihrer Praxis. Doch sie kennt auch andere: "Es wird sich nicht benommen, es wird geschrien, es wird gedroht und damit möchten wir nicht mehr umgehen."
Immer mehr pöbelnde Patienten
Die Mitarbeiter haben deshalb einen offenen Brief in der Praxis ausgelegt. Dort ist von rücksichtslosen Patienten die Rede, die beleidigend und verletzend sind. Das Praxispersonal bittet um mehr Rücksicht und gegenseitiges Verständnis. Rasten Patienten aus, dann leiden darunter die Mitarbeitenden.
Insgesamt sind pöbelnde Patienten immer noch in der Minderheit. Aber es werden mehr, besonders an der Rezeption. Das bestätigt auch der Hausärzteverband Westfalen-Lippe.
Auch andere Praxen melden sich
Auch Michaela Reuss, Internistin aus Rheine, kennt das Problem. "Ich habe mich gefreut, dass jemand den Mut hatte, das auszusprechen", sagt sie. Als sie von dem offenen Brief aus Mesum erfuhr, rief sie direkt in der Praxis an, um sich zu bedanken.
Zweimal musste ihre Praxis schon die Polizei rufen, zum Beispiel weil sich ein aggressiver Patient weigerte zu gehen.
Mehr Verständnis für besseres Miteinander
In der Hausarztpraxis in Rheine-Mesum hatte erst kürzlich eine Mitarbeiterin gekündigt. Auch deshalb hat das Praxispersonal den offenen Brief geschrieben. Sehr wichtig ist ihnen: Die meisten Patienten sind freundlich. Aber die, die es nicht sind, erhöhen den Druck.