Zoo-Besucher hatten den dramatischen Vorfall gefilmt: An zwei Tagen waren Jungstörche mit ihren Krallen in die Gitter der Voliere gerutscht, konnten sich nicht wieder befreien und verendeten.
Die Zoo-Mitarbeiter hatten damals entschieden, nicht einzugreifen. Andere Jungstörche, die noch in ihren Nestern auf der Voliere saßen und Gänsegeier-Küken, die unten in der Voliere im Nest saßen, sollten nicht gefährdet werden. Diese Untätigkeit der Zoo-Mitarbeiter sorgte bei Besuchern für große Aufregung.
Standorttreue ist ein Problem
Störche kehren immer genau an den Standort ihres letzten Nestes zurück. Das wird bei der Vogel-Voliere im Zoo immer mehr zum Problem. Im vergangenen Jahr lagen acht Nester auf dem Drahtdach der Voliere. In diesem Jahr werden daher erstmals Abwehrmaßnahmen getestet. Auf beliebten Nist-Stellen, wurde eine Art Geländer angebracht.
"Dort sind in diesem Jahr keine Nester mehr gebaut worden", freut sich Zoo-Chefin Dr. Simone Schehka. Auf der abschließenden Wand stehen jetzt spitz zulaufende Stahlkappen. "Dort waren bisher die meisten Nester, dieses Jahr ist dort keines mehr. Diese Varianten sollen jetzt auf der gesamten Voliere installiert werden," sagt Simone Schehka. "Aber wir haben hier immer noch eine große Willkommenskultur für die Störche."
Auf dem Gelände des Allwetterzoo Münster brüten in diesem Jahr 53 Storchenpaare.
Unsere Quellen:
- Allwetterzoo Münster
- Interview mit Dr. Simone Schehka