Der Hausgerätehersteller Miele aus Gütersloh hat Befürchtungen um einen großen Stellenabbau bestätigt. Weltweit seien 2.700 Stellen betroffen, teilte der Konzern am Dienstag mit. Zuvor waren die Beschäftigten an allen Standorten informiert worden, auch von Konzernchef Markus Miele persönlich.
In Gütersloh werden 700 Stellen eingespart
Fast alle Waschmaschinen für den Haushalt würden demnächst im polnischen Werk Ksawerow montiert, so Miele. Dadurch würden am Stammsitz Gütersloh 700 Stellen entfallen. Weltweit sollen zudem 2.000 Stellen eingespart werden. Über Personalabbau an anderen Miele-Standorten sei noch nicht entschieden.
Seit Monaten waren in der Miele-Belegschaft Gerüchte im Umlauf, dass Produktionsstandorte in Deutschland geschlossen oder zusammengelegt werden sollen und dementsprechend Arbeitsplätze wegfallen würden. Der WDR hatte schon im vergangenen Jahr darüber berichtet.
Waschmaschinenproduktion nach Polen
Hauptgründe für den Stellenabbau seien die sinkende Nachfrage nach Hausgeräten und steigende Preise, so Miele. Zuletzt seien fast 20 Prozent weniger Geräte verkauft worden. Der Konzernumsatz sei um neun Prozent gesunken. Durch die aktuellen Maßnahmen sollen in den nächsten zwei Jahren 500 Millionen Euro eingespart werden. Die Gewerkschaft IG Metall befürchtet, dass von dem Stellenabbau sämtliche Standorte betroffen sind.
In NRW produziert der Konzern in sieben Werken:
- Gütersloh (Waschmaschinen, Trockner, Elektronik/ 2.700 Beschäftigte)
- Arnsberg (Dunstabzugshauben/260 Beschäftigte)
- Bielefeld (Staubsauger, Geschirrspüler/2000 Beschäftigte)
- Bünde (Kochfelder/700 Beschäftigte)
- Euskirchen (elektrische Antriebe/500 Beschäftigte)
- Oelde (Herde, Backöfen/650 Beschäftigte)
- Warendorf (Kunststoffteile/340 Beschäftigte)
Miele: Kein Produktionsstandort wird geschlossen
Seit Monaten waren in der Miele-Belegschaft Gerüchte im Umlauf, dass Produktionsstandorte in Deutschland geschlossen oder zusammengelegt werden sollen und dementsprechend Arbeitsplätze wegfallen würden.
Erst zum Jahreswechsel hatte die Konzernspitze mit Markus Miele und Reinhard Zinkann im Intranet eine Videobotschaft an die Beschäftigten verbreitet - und auch die ließ Schlechtes befürchten. Darin heißt es, dass 2024 ein Jahr mit "schweren Entscheidungen und tiefgreifenden Veränderungen" werde.
Korrektur: In einer früheren Version haben wir im Titel missverständlich von Stellenstreichungen berichtet. Korrekt ist, dass nicht alle Stellen gestrichen werden, sondern auch einige Stellen an andere Standorte verschoben werden. Für diesen Fehler entschuldigen wir uns. (Korrigiert am 07.02.24, 12:20 Uhr)