Im wahren Leben sind sie Sozialarbeiter, Maschinenbauer oder Fitness-Coaches. Doch vor der rekonstruierten Wehranlage in Haltern werden sie an diesem Wochenende zu Gladiatoren. Mit Schild, Schwert und Speer bearbeiten sich die Hobbykämpfer. Ein Drehbuch gibt es dafür nicht.
Die Gladiatoren kommen beispielsweise aus Dortmund, Köln oder aus Xanten. Sie proben regelmäßig, um fit zu sein, aber auch um Verletzungen zu vermeiden. Die Technik ist entscheidend. Der Auftritt der Gladiatoren ist ein Spektakel, klar. Er soll aber auch geschichtliche Hintergründe vermitteln.
Wer wurde eigentlich Gladiator?
Es hält sich der Mythos, dass vor allem Gefangene in der Antike dazu gezwungen wurden, sich auf Leben und Tod zu bekämpfen. Doch Gladiatoren konnten Menschen jedes Standes werden. Viele Menschen gab ihre Bürgerrechte einst freiwillig auf, für die Aussicht auf Ruhm und Geld.
Ausgrabungen belegen Schau-Kämpfe in Westfalen
Gladiatorenkämpfe endeten meist nicht mit dem Tod eines Kämpfers. Vielmehr gab eine Seite auf, oder man einigte sich auf ein Unentschieden. Dass es solche Kämpfe auch in Westfalen gab, darauf deuten hier bestimmte Fundstücke aus der Römerzeit hin.
An den Römertagen am Samstag und Sonntag in Haltern sind Besucher aber nicht nur auf Gladiatoren getroffen: Legionäre, Römische Handwerker und Musikanten bevölkern mit ihren Zelten den historischen Grund rund um das Museum. Es gibt auch Mitmach-Stationen für Kinder.
Weitere Rekonstruktionen geplant
Vor dem Römermuseum wurden bereits Teile des ehemaligen West-Tores der Anlage rekonstruiert, sowie ein Wachhaus. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe plant, hier möglichst bald auch ehemalige Barracken und andere Gebäude des einstigen Römerlagers originalgetreu zu rekonstruieren.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Römermuseum Haltern
- Landschaftsverband Westfalen-Lippe
Über dieses Thema berichtet der WDR am 18.08.2024 auch im Radio auf WDR 2.