"Wissen Sie, wie sich das Wasser anfühlt? Wie Seide." Gilla Stockemeier steht bis zur Brust im Becken und schrubbt. Draußen sind es gerade mal zwei Grad, doch das macht ihr nichts. Das Wasser ist muckelig warm – 25 Grad. Es ist wunderbar, sagt sie.
Das Freibad wird von einem Förderverein betrieben. Jetzt, kurz vor Saisonstart, sind Ehrenamtliche und Angestellte im Putzfieber. Die Kacheln im Wasser müssen sauber sein, Rutsche und Außendusche auch. Alte zerfledderte Flaggen werden gegen neue ausgetauscht, Stühle geputzt.
Die Stromberger sind immer die ersten im Münsterland, die öffnen. Das geht, weil das Wasser gut geheizt ist. Eine Biogasanlage sorgt für die Wärme. 28 Grad sind es im Durchschnitt. Um hier zu schwimmen, kommen Gäste manchmal sogar aus Frankfurt, erzählen sie.
Samstag um 8 Uhr ist Anschwimmen
Gilla Stockemeier ist als Erste drin. Nicht nur zum Putzen, auch zum Schwimmen. Dieses Privileg hat sich die 79-Jährige verdient. Die ganze Saison über putzt sie – einmal die Woche die Duschen und Klos und was noch so anliegt. Das macht sie gern, besser als zu Hause rumsitzen, sagt sie. Dafür kann sie jeden Tag kostenlos ins Wasser. Frühmorgens schwimmt sie. Da ist es einfach am schönsten.
Über dieses Thema berichten wir am 9.3.2023 in der WDR Lokalzeit um 19.30 Uhr.