Mangelware Löschwasser – Feuerwehr Lienen braucht Unterstützung

Stand: 12.08.2022, 20:00 Uhr

In ländlichen Regionen wie dem Münsterland fehlt den Feuerwehren immer häufiger das Wichtigste: schneller Zugang zu Löschwasser. In Lienen hilft ein Lohnunternehmer.

Im Ernstfall karrt Lohnunternehmer Tom Löffeld ein Güllefass dorthin, wo es brennt. Das hält er immer vor – vollgetankt und kostenfrei. Denn in den Außenbezirken um Lienen kann Wasser schnell zu einem knappen Gut werden.

Wassernachschub für das Löschfahrzeug | Bildquelle: WDR

Feuerwehrmann Georg Koop kennt das. Oft weiß er nicht, wo er das Löschwasser herbekommen soll. Er und seine Kameraden bringen es dann besser gleich mit: "In einem normalen Löschfahrzeug sind 1.500 bis 2.000 Liter im Tank, hier 3.000. Wir haben aber auch eins mit 4.000, eben genau aus dem Grund, dass wir vor Ort kein Wasser finden."

Landwirte helfen mit Gülletanks voll Wasser

Ohne die Hilfe von Unternehmern wie Löffeld oder anderen Landwirten, die mit ihren Güllefässern ausrücken, würde die Feuerwehr manchmal buchstäblich auf dem Schlauch stehen. In den weitläufigen Gebieten zwischen zwei Orten gibt es keine Hydranten wie in der Stadt.

Tom Löffeld und Georg Koop vor einem Löschteich | Bildquelle: WDR

Löschteiche fehlen, sind wegen der Trockenheit kaum gefüllt oder wurden nicht mehr ausreichend gepflegt und sind deshalb nicht nutzbar. Das Wasser sei manchmal total verdreckt, so Koop. Es würde nur die Pumpe zusetzen und kaputt machen.

Teure Lösung: Unterirdische Zisternen

Bleiben die Sommer so heiß und trocken, würde der Ausbau des Wasserversorgungsnetzes helfen. Oder der Bau unterirdischer Zisternen. Mancherorts gebe es die schon, so der Verband der Feuerwehren im Kreis Steinfurt. Mit einem Fassungsvermögen von 100 Kubikmetern, die - an günstigen Punkten vergraben - zur Verfügung stehen, wenn Bedarf sein sollte.

Lohnunternehmer Löffeld und Feuerwehrmann Koop | Bildquelle: WDR

In jedem Fall wären für eine Flächengemeinde wie Lienen immense Baumaßnahmen nötig. "Wir haben das Problem im Rahmen des Brandschutzbedarfsplans zum Thema gemacht", so der Verband der Feuerwehren weiter. Bis dahin rollt im Ernstfall zum Glück das Güllefass.

Über dieses Thema berichten wir am 12.8.2022 in der Lokalzeit Münsterland im WDR Fernsehen.