Schädlingsbekämpfung soll den Großbrand in einer Mühle am Möhnesee am Wochenende ausgelöst haben. Davon geht die Polizei aus. In der Nacht zum Samstag stand ein Spezial-Lastwagen in der Romberg-Mühle, um über Schläuche heiße Luft zu verteilen. Dabei habe es dann einen technischen Defekt gegeben.
Spezialwagen zur Schädlingsbekämpfung brannte
Ein Mitarbeiter der Fachfirma bemerkte kurz nach Mitternacht Qualm und alarmierte die Feuerwehr: Im Bereich des Spezial-Lastwagens mit den Heizanlagen hatte es gebrannt. Schnell haben sich die Flammen in der 115 Jahre alte Mühle ausgebreitet. Auch der Großeinsatz von 350 Feuerwehrleuten konnte das Traditionsunternehmen nicht retten.
Schädlinge werden in Mühlen regelmäßig mit über 50 Grad heißer Luft bekämpft. Was in diesem Fall schief gelaufen ist, ist noch unklar: die Ermittlungen der Polizei laufen weiter.
Gefahr durch Mehlstaub
Nach Informationen der Feuerwehr Möhnesee brannte dort ein Lastwagen aus, der in der Nähe des Mühlenbetriebs abgestellt war. Das Feuer ging schnell auf die Mühle über. Vorsicht war geboten: In dem Gebäude lagerte explosiver Mehlstaub, daher mussten die Einsatzkräfte auf Abstand bleiben.
Familienunternehmen in vierter Generation
Andreas Romberg führt die Mühle in vierter Generation: "Als die Flammen oben aus dem Gebäude herausbrachen, da sind mir schon einige Tränen heruntergelaufen, ich bin mit Herz und Seele Müller und es tut sehr weh."
Feuerwehr aktiviert Warn-App Nina
Während des Einsatzes wurde die umliegende Bevölkerung über die App NINA gewarnt. Elf Bewohner aus benachbarten Häusern mussten ihre Wohnungen verlassen.
Messungen der Feuerwehr ergaben laut einer Pressemitteilung jedoch keine Auffälligkeiten, "so dass die Warnung der Bevölkerung im Verlauf des Einsatzes aufgehoben werden konnte". Andreas Romberg möchte die Mühle wieder aufbauen und die Familientradition weiterführen.
Unsere Quellen
- Feuerwehren im Kreis Soest
- WDR-Reporter vor Ort