1.200 Menschen sind in der Stadthalle Wuppertal zusammen gekommen, um die großen Ideen rund um Kreislaufwirtschaft auszutauschen. 18 Start-ups werden am Abend ihre Ideen in der Wuppertaler Stadthalle präsentieren. Und das vor einem fachkundigen und hochrangigen Auditorium. Der Schon im Foyer tummeln sich internationale Entscheider aus Politiker, Wirtschaft und Wissenschaft.
Sie halten am Vormittag Vorträge und diskutieren in Panels. Die Nutzung von Metallen bei industriellen Produktionsschritten, die Rolle von Chemikalien oder auch eine nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie werden in Diskussionsrunden und Vorträgen thematisiert.
Nachhaltigkeit aus "Thema unserer Zeit"
Das Programm startet mit einer Eröffnungsrede der Staatsministerin für Nachhaltigkeit, Sarah Ryglewaski. Zugeschaltet aus dem Kanzleramt weist sie darauf hin: "Nachhaltigkeit ist ressourcenschonendes Leben und wirtschaften, das Themen unserer Zeit."
Das sehen auch die anderen Gäste so und thematisieren weitere Herausforderungen der deutschen Wirtschaft und nachhaltiger Ideen.
NRW-Umweltministerin fordert Mut der Unternehmen
"Es gibt einen riesen Unterschied, was wir alles in Europa reden und was wir am Ende tun. Schauen wir nach China: Da wird weniger geredet aber vor allem was getan", sagt Stefan Klebert, CEO des Unternehmens GEA, einer Firma, die sich unter anderem mit Maschinen -und Anlagenbau beschäftigt. Und auch Gebriela Pantring, Sprecherin der NRW-Bank, stellt klar: "Nachhaltigkeit kann nur dann funktionieren, wenn es am Ende auch ökologisch ist. Das ist der Anteil, den wir hier haben."
NRW-Umweltministerin Mona Neubaur meint in ihrer Rede: "Fairen und freien Handel, das was sich deutsche, innovative Unternehmer wünschen ist das Gegenteil von dem, was durch die von Donald Trump geforderten Zölle und 'amercia first' auslöse." Neubaur ruft Unternehmer dazu auf, gerade in einer Zeit der Krise mutiger zu sein, um intelligente Ideen umzusetzen.
Silicon Valley im Bergischen Land
Circular Valley - das klingt nicht ohne Grund verdächtig wie Silicon Valley. Genau da, in der amerikanischen Heimat von Apple oder Facebook, hatte der Wuppertaler Unternehmensberater Carsten Gerhardt vor Jahren oft beruflich zu tun. "Ich habe mich gefragt: Warum kommen Start Ups aus aller Welt hier hin?" Die Antwort: Weil dort der Ort ist, an dem sie ihre Ideen verwirklichen können.
Gerhardt entwickelt seine eigene Idee. Er schafft kurzerhand einen solchen Ort in Wuppertal und nennt ihn Circular Valley. Hier können junge Unternehmen der Kreislaufwirtschaft ihre Projekte präsentieren. Unter Kreislaufwirtschaft versteht man grundsätzlich die Idee, Rohstoffe intelligent wieder zu verwerten. Ein junges Unternehmen aus Nigeria hat beispielsweise die Idee präsentiert, aus Elektroschrott Solarlaternen herzustellen.
Die Idee von Circular Valley
Sehr oft geht es bei den Geschäftsideen um den Schutz von Wasser und Wäldern, um das Entwickeln von Alternativen für Plastik oder Holz sowie um die Frage, wie man schädliche Emissionen reduzieren kann. Carsten Gerhardt meint: "Die Natur bringt kein Plastik ins Meer, die Natur bringt nicht im Übermaß CO2 in die Luft. Wir Menschen tun das, und das wird uns selbst gefährlich werden."
Hier bekommen die Start-ups während eines mehrwöchigen Aufenthalts eine Reihe von Schulungen. Auf dem Programm stehen Selbstvermarktung, der Austausch mit Unternehmern oder auch der Kampf mit der Bürokratie, wenn man das eigene Unternehmen hier in Deutschland an den Start bringen möchte.
Unsere Quellen:
- Initiator des Circular Valleys, Carsten Gerhardt
- Reporterin vor Ort