Der Lkw hatte zeitweise in der Nacht zu Montag auch für eine Sperrung der S-Bahn-Linie 1 gesorgt. Der Fahrer soll sich wohl auf sein Navi verlassen haben und war am Ende in einer kleinen Hofschaft in Solingen stecken geblieben.
Fahrer missachtete Gewichtsbeschränkungen
Mit seinem 40-Tonner hatte er zuvor mehrere Gewichtsbeschränkungen missachtet und war mit dem Sattelschlepper auf kleinen, engen Straßen gefahren. Nach Angaben der Polizei beschädigte der Fahrer dabei ein parkendes Auto. Anschließend fuhr er über eine Brücke über die Gleise der S-Bahn-Linie 1.
Die Brücke war nicht für das Gewicht von 40 Tonnen zugelassen, sondern nur für 12 Tonnen. Die S-Bahn-Strecke wurde zunächst gesperrt. Nachdem ein Statiker die Brücke untersucht hatte, wurde sie aber knapp zwei Stunden später wieder freigegeben.
Statiker soll Wohnhaus erneut überprüfen
Die Fahrt endete schließlich, als der Sattelschlepper in der Hofschaft "Keusenhof" im Stadtteil Ohligs zwischen einer historischen Scheune und einem mehr als 600 Jahre alten Fachwerkhaus eingeklemmt wurde und stecken blieb.
Die Feuerwehr Solingen rückte mit einem Großaufgebot aus. Die historischen Gebäude sind laut Feuerwehr erheblich beschädigt, aber nicht einsturzgefährdet. Schäden gibt es vor allem am Anbau des Wohnhauses - besonders an den Innenwänden. Ein Statiker soll es in den kommenden Tagen überprüfen.
Am Montag wurde der Lkw mit Unterstützung von zwei kleineren Abschleppwagen aus der Hofschaft geborgen. Der Fahrer des rumänischen Transportunternehmens konnte ihn eigenständig zurücksetzen. Der Abschleppdienst zog den Sattelschlepper dabei in die richtige Richtung, um weiter Schäden an den denkmalgeschützten Häuser weitestgehend zu vermeiden.
Lkw war mit Toast beladen
Der mit vielen Tonnen Toast-Brot beladene Lkw war dafür zunächst entladen worden. Die Polizei wollte vermeiden, dass er voll beladen zurück über die Brücke fahren musste.
Wie hoch der entstandene Schaden ist, ist noch unklar. Die Hausbesitzer fragen sich nun, wer für die entstandenen Schäden - vor allem an dem Fachwerkhaus - aufkommt und hoffen, dass diese möglichst unkompliziert vom Unfallverursacher bezahlt werden.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Polizei
- Feuerwehr
- dpa