Das NRW-Wetter schreit aktuell eher nach einem Pulli als nach einem T-Shirt. Besonders vormittags ist es noch frisch. Der Tag allerdings wird freundlicher als gestern. Heute scheint zu Beginn neben meist lockeren Wolken zeitweise die Sonne. Später werden die Wolken regional mehr, die Sonne ist aber trotzdem noch zu sehen. Meistens bleibt es trocken. Nur im Eifel-Umfeld sind vereinzelt Schauer möglich. Die Höchsttemperaturen liegen bei 16 bis 21 Grad.
"Nachdem wir seit Anfang der Woche unter dem Einfluss kühler Luft Meeresluft stehen, überwiegt heute kurz mal Hochdruckeinfluss - ehe uns morgen das Frontensystem eines Tiefdruckgebietes über den Britischen Inseln überquert", sagt WDR-Meteorologe Jürgen Vogt. Diese neue Frontensystem leite dann übers Wochenende wechselhaftes Wetter ein.
Der Sommer in NRW lässt auf sich warten
Der Sommer lässt in NRW noch auf sich warten. Aber immerhin: Freitag bis 22 Grad - Samstag und Sonntag ähnlich. Allerdings kann es auch immer mal wieder regnen.
Anfang bis Mitte nächster Woche wird es dann noch etwas wärmer. "Anfang kommender Woche gelangen wir in den Einflussbereich warm-feuchter Luft aus Süden - mit steigenden, frühsommerlichen Temperaturen und wahrscheinlich Schauern und Gewittern in schwül-warmer Luft", sagt Jürgen Vogt.
So kühl wie zu Beginn der Woche wird es also wohl erst mal nicht mehr. Der Grund für die kühlen Temperaturen von unter 20 Grad auch tagsüber war eine Kaltfront, die seit Anfang der Woche von Nordwesten kühle Meeresluft nach NRW brachte.
Kaltfront lässt die Schafe frieren
Im Volksmund heißt so ein Kälteeinbruch im Juni Schafskälte, weil sie frisch geschorene Schafe frieren lässt. Die Menschen machten daraus außerdem eine Bauernregel. Diese Regel besagt, dass es "zwischen dem 4. und 20. Juni noch mal zu kühleren Witterungsabschnitten kommen kann".
Für solche Kälteeinbrüche in den Monaten Mai und Juni gebe es aber eine meteorologische Erklärung, sagt Jürgen Vogt.
Sonnenstand bestimmt die Temperaturen
"Die Temperaturen in mittleren geografischen Breiten sind vom Sonnenstand abhängig. Je höher die Sonne im Jahr steht, desto wärmer kann es werden. Und je früher im Jahr es ist, desto eher kommen wir noch mal in den Einflussbereich kühlerer Luft aus nördlichen Richtungen", sagt Vogt.
Deshalb sei die Wahrscheinlichkeit für kühleres Wetter Anfang Juni höher als Ende Juni. "Das ist einfache Statistik und übrigens auch der Grund, warum man astronomisch und kalendarisch erst am 20. Juni den Sommer beginnen lässt", so Vogt. Meteorologischer Sommeranfang dagegen ist immer schon am 1. Juni. Der meteorologische Sommeranfang ist aber auch nur für die Statistik - Sommer-Wetter dürfe man deshalb noch nicht erwarten.
So richtig groß ist der Temperaturrückgang in diesem Jahr in NRW auch nicht. Denn so richtig warm - wie etwa im vorigen Jahr - war es ja noch nicht. Tatsächlich liegt der Juni 2024 laut WDR-Wetterredaktion 0,6 Grad unter dem langjährigen Mittel.
Siebenschläfertag auch im Juni
Für Juni gibt es übrigens noch eine weitere Bauernregel, die immer wieder zitiert wird. Den Siebenschläfertag. Er fällt immer auf den 27. Juni - also auch im Jahr 2024. Die Bauernregel besagt: "Das Wetter am Siebenschläfertag noch sieben Wochen bleiben mag".
WDR-Meteorologe Jürgen Vogt winkt da ab. Der Siebenschläfertag habe eine Trefferquote" von knapp über 50 Prozent. Das sei also so, wie eine Münze zu werfen.
Unsere Quellen:
- Infos der WDR-Wetter-Redaktion
- WDR-Meteorologe Jürgen Vogt