Weitere Vorwürfe gegen Terrorverdächtige aus Castrop-Rauxel

Stand: 20.01.2023, 12:56 Uhr

Die beiden Terrorverdächtigen aus Castrop-Rauxel bleiben vorerst in Untersuchungshaft. Der Verdacht gegen die Brüder hat sich nach Ansicht der Ermittler weiter erhärtet.

Gegen den 32 Jahre alten Verdächtigen ist ein neuer Haftbefehl erlassen worden. Darin gehe es nun auch um die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft der Nachrichtenagentur dpa. Bislang ging es um den Vorwurf der Verabredung zum Mord. Auch bei seinem 25 Jahre alten Bruder sei ein entsprechender Haftbefehl beantragt worden.

Die Verteidiger der beiden Iraner hatten Haftprüfungen beantragt, weil sie der Meinung waren, dass die Vorwürfe gegen ihre Mandanten nicht belastbar seien. Mittlerweile haben sie diese Haftprüfungen zurückgezogen.

Ursprünglich Giftanschlag an Silvester geplant

Die beiden waren in der Nacht vom 7. auf den 8. Januar von einem Spezialeinsatzkommando in der Wohnung des älteren Bruders in Castrop-Rauxel festgenommen worden. Laut früheren Angaben der Ermittler sollen sie versucht haben, an Cyanid und Rizin zu kommen, um Menschen zu ermorden.

Aus einem Bericht des NRW-Justizministeriums vom Montag geht hervor, dass die beiden ursprünglich einen Anschlag am Silvesterabend im Auftrag der Terrormiliz Islamischer Staat geplant haben sollen. Die Verdächtigen hatten sich demnach via Telegramm unterhalten, dass ihnen noch Eisenpulver fehle. Ein bisschen habe er inzwischen bekommen, schrieb demnach der 32-Jährige schließlich am 7. Januar kurz vor der Razzia.

Hergestellte Giftstoffe seien nach wie vor nicht gefunden worden, betonte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft am Freitag. "Wir gehen auch nicht davon aus, dass es die gibt", sagte er. Es seien aber Grundstoffe zur Herstellung von Gift gefunden worden, außerdem untermauerten sichergestellte Daten den Tatvorwurf.