Gaby Schuppenhauer ist 66 Jahre alt, kommt aus Dortmund und lebt von knapp 1.000 Euro Rente im Monat. Die steigenden Preise für Lebensmittel haben sie hart getroffen. "Bevor ich einkaufen gehe, gucke ich in den Prospekten, was im Angebot ist. Es ist schwer geworden. Ich finde, die Lebensmittel sind überteuert", sagt Schuppenhauer.
Meistens geht sie in drei verschiedenen Märkten einkaufen und vergleicht die Preise. Auf bestimmte Produkte, zum Beispiel Blumenkohl oder Fisch, verzichtet sie komplett. Trotzdem ist häufig schon Mitte des Monats kaum noch Geld auf ihrem Konto, erzählt sie.
Wöchentlich mehr hilfsbedürftige Rentner
So wie Gaby Schuppenhauer geht es im Moment vielen Rentnern, sagt Cornelia Sbosny vom Dortmunder Verein Seniorenglück e.V.: "Viele haben über 40 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt und schon am 20. des Monats kein Geld mehr. Mich macht das traurig, dass wir den Menschen helfen müssen, damit sie überleben können."
Der Verein organisiert kostenlose Mittagessen in Restaurants für die Bedürftigen. Außerdem bietet er eine Seniorentafel an, bei der die Betroffenen kostenlos haltbare Lebensmittel oder Hygieneartikel bekommen. Zudem verteilt der Verein Lebensmittelgutscheine.
Tafeln verhängen Aufnahmestopp
Viele Tafeln in NRW haben wegen der hohen Nachfrage bereits im vergangenen Jahr einen Aufnahmestopp verhängt. In Dortmund können Bedürftige vorerst keinen Tafel-Ausweis mehr beantragen und sich nur auf einer Warteliste eintragen.
Auch die Verbraucherzentrale NRW muss immer mehr Menschen wegen der gestiegenen Lebensmittelpreise beraten. Sie kritisiert die hohen Preisunterschiede in den verschiedenen Märkten und fordert mehr Transparenz, damit Lebensmittelkonzerne keine Übergewinne mehr einfahren.
Über dieses Thema berichten wir auch im WDR-Fernsehen in der Lokalzeit aus Dortmund am 21. Juni um 19:30 Uhr.