Anwohner in Castrop-Rauxel wurden am frühen Donnerstagmorgen von einem lauten Knall geweckt. Drei Wohnungen und eine KfZ-Zulassungsstelle wurden durchsucht. Die Polizei verschaffte sich zu zwei Wohnungen gewaltsam Zutritt, weil niemand öffnete.
Schreckschusspistolen, Datenträger, Handys
Bei den Durchsuchungen stellten die Beamten Schreckschuss-Pistolen, Datenträger und Handys sicher. Die Wohnungen und der Gewerbebetrieb, eine KfZ-Zulassungsstelle, gehörten Mitgliedern der Großfamilien, die im Juni an der Massenschlägerei beteiligt waren.
"Die heutige Durchsuchungsaktion zeigt, dass wir sehr personalintensiv und konsequent die Hintergründe und Tatbeteiligungen der gewalttätigen Auseinandersetzung Mitte Juni aufhellen", so Recklinghausens Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen. Zudem wolle man durch verstärkte Präsenz "sehr genau hinsehen, was sich in der Stadt tut."
Beweise nach Massenschlägerei gesucht
Hintergrund der Aktion ist die Massenschlägerei am 15. Juni in Castrop-Rauxel. 50 Mitglieder von zwei Großfamilien hatten aufeinander eingeprügelt, unter anderem mit Dachlatten und Baseballschlägern. Sieben Menschen wurden dabei verletzt. Einem Mann wurde mit einem Messer in den Bauch gestochen. Eine Mordkommission ermittelt seitdem.
Offenbar kein Bezug zu Essen
Einige Tage später hatte es auch eine Massenschlägerei in der Essener Innenstadt gegeben. Nach jetzigem Stand steht die Razzia laut Polizei damit aber nicht in Zusammenhang.
Über das Thema berichten wir in der Lokalzeit auf WDR 2.