Duisburg: Prozess gegen Rogg und Spaniel vertagt Lokalzeit aus Duisburg 24.05.2024 02:35 Min. Verfügbar bis 24.05.2026 WDR Von Lars Zamhöfer

Untreue-Prozess in Duisburg gegen ehemalige hochrangige Mitarbeiter vertagt

Stand: 27.05.2024, 17:02 Uhr

Zwei ehemalige hochrangige Mitarbeiter der Stadt Duisburg sollten sich wegen schwerer Untreue vor dem Duisburger Amtsgericht verantworten. Der Prozess wurde nun überraschend vertagt.

Von Christian Richter

In dem Prozess geht es um zu hohe Gehaltszahlungen. Angeklagt sind die ehemalige Geschäftsführerin der Duisburger Werkstatt für Menschen mit Behinderung, Roselyne Rogg, und der ehemalige Duisburger Sozialdezernent Reinhold Spaniel.

Schöffe ist "befangen"

Das Verfahren ist am Freitag überraschend geplatzt, da ein Schöffe auf Antrag der Verteidigung für befangen erklärt wurde. Der Grund: Er ist SPD-Mitglied und sitzt im Vorstand eines Duisburger Ortsvereins, wie sich während des Prozesses herausgestellt habe.

Im Verfahren am Freitag hatte Rogg angedeutet, dass auch hochrangige Mitglieder der SPD in alle Entscheidungen bezüglich ihres Gehaltes eingeweiht gewesen seien. Von Seiten der Duisburger SPD wird dies vehement bestritten.

Rechtswidrige Gehaltserhöhungen?

Ein neuer Verhandlungstermin werde etwa in einem Jahr stattfinden, sagte die Vorsitzende Richterin.

Reinhold Spaniel war damals Aufsichtsratsvorsitzender der Duisburger Werkstätten und soll Roselyne Rogg eigenmächtig und damit rechtswidrig das Gehalt zweimal stark erhöht haben: von anfänglich 120.000 Euro auf weit über 200.000 Euro im Jahr. Auch eine sehr üppige Altersvorsorge ist Gegenstand der Prozesses. In einem gesonderten Zivilprozess wurden beide bereits zu hohen Schadensersatzzahlungen verurteilt; das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig. Roselyne Rogg und Reinhold Spaniel haben Berufung eingelegt. Das Verfahren findet im Juni vor dem Oberlandesgericht in Düsseldorf statt.

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporter vor Ort
  • Amtsgericht Duisburg

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