Protest gegen den Protest: Demos vor Dortmunder Abtreibungspraxis

Stand: 30.11.2022, 17:49 Uhr

Vor einer neu eröffneten Abtreibungspraxis in Dortmund demonstrierten heute erneut Abtreibungsgegner. Schon am Samstag hatten sie sich dort für eine Demo versammelt.

Im Gegensatz zu Samstag war heute vor der Abtreibungspraxis in Dortmund-Körne deutlich weniger los. Mit einem Aktionsmobil haben drei Demonstranten gegen die im November neu eröffnete Praxis demonstriert. Etwa 50 Gegendemonstranten standen ihnen gegenüber. Diese fürchten, dass die Abtreibungsgegner sich radikalisieren. Vermieter, Mitarbeitende und Patientinnen der neuen Praxis wurden bereits per Brief und über das Internet gewarnt, dass sie Opfer von Gewalt werden könnten, wenn sie die Praxis unterstützen. Dagegen wollten die Gegendemonstranten ein Zeichen setzen.

Schutzzone um die Tagesklinik gefordert

Sie fordern deshalb eine Schutzzone um die Tagesklinik. Für betroffene Frauen und Mitarbeitende seien diese Proteste eine unzumutbare Belastung. In anderen europäischen Ländern sind solche Proteste um Tageskliniken bereits verboten. Die Abtreibungsgegner hatten die Mitarbeitenden der Praxis zuletzt immer wieder bedroht.

Demo bereits am vergangenen Samstag

Auch am Samstag waren bereits Abtreibungsgegner da. Sie werfen der Praxis vor, Geld mit Abtreibungen zu verdienen und nennen es Babymord. Im Internet wird deutlich, welche Drohkulisse einige Abtreibungsgener aufbauen. Sie warnen Mitarbeitende und Patientinnen vor gewaltsamen Übergriffen und ziehen Vergleiche zum Holocaust. Der Begriff "Babycaust" entspringt dieser Ideologie. Ein gleichnamiges Banner verbot die Polizei heute und leitete weitere Untersuchungen ein.