"Ich bin enttäuscht", sagt Peter Becker, ehemaliger Schulleiter der Sekundarschule. Er hat 20 Jahre lang die Schule in Alpen geleitet und hätte sich nach eigener Aussage antisemitische Symbolik in der beschaulichen Gemeinde nicht vorstellen können. "Ich finde es widerwärtig. Ich habe auch sonst keine Erklärung, warum es gerade hier passiert ist".
Gelände war Videoüberwacht
Der Staatsschutz ermittelt jetzt, denn die Schmierereien auf den Gebäuden der Sekundarschule Alpen sind nicht harmlos. Die Ermittler haben Videomaterial von den Überwachungskameras des Schulgeländes vorliegen. Derzeit wird das Material noch ausgewertet. Die Gemeinde hofft, dass sich darauf Hinweise auf die Täter befinden könnten.
Nazi-Schmierereien vermutlich in der Halloween-Nacht
Die Hakenkreuze und rechtsradikalen Codes hatten Unbekannte wohl in der Halloween-Nacht aufgesprüht. Bis zu 80 Jugendliche hatten sich in der Nacht an der Sekundarschule versammelt. Sechs Streifenwagen der Polizei waren zwischenzeitlich im Einsatz.
Die Mitarbeiter der Polizei und des Ordnungsamtes waren aus der Gruppe heraus aggressiv angegangen worden, nachdem 30 Platzverweise erteilt wurden. Die Schmierereien wurden aber erst am darauffolgenden Tag entdeckt.
Belohnung ausgesetzt
Die Schulleitung und der Bürgermeister zeigten sich erschüttert über die Parolen. "Das sind Dinge, die aus unserer Sicht nicht akzeptabel sind und deshalb werden wir mit aller Härte dagegen vorgehen", so Thomas Janßen, stellvertretender Bürgermeister von Alpen. Deshalb gibt es die nun ausgesetzte Belohnung in Höhe von 3.000 Euro. Mit der Belohnung hofft die Gemeinde, den Tätern auf die Spur zu kommen.
Hoher Sachschaden
Die Sekundarschule wird gerade für 20 Millionen Euro saniert. Beschmiert wurden nicht nur Container, die als Ersatzklassenräume dienen, sondern auch die neue Fassade des Gebäudes. Die Graffitis müssen nun aufwendig entfernt werden.
Die Stadt rechnet mit Kosten zwischen 10.000 und 20.000 Euro, um die Schmierereien zu beseitigen. "Wir sind wirklich wütend darüber, dass sowas passiert ist", bekräftigt Thomas Janßen mit Blick auf den entstandenen Schaden für die Gemeinde.