Kurz zuvor hatten die Beamten noch mit Foto und Namen nach dem 34-jährigen Türken suchen lassen. Am Nachmittag teilte Hagens Polizei-Pressesprecher Tino Schäfer dann mit, dass ein Mann festgenommen worden sei. Es sei der gesuchte mutmaßliche Täter.
Der Hinweis eines Zeugen brachte die Ermittler auf die richtige Spur. Er soll sich bei seiner Festnahme nicht gewehrt haben. Gegen ihn wurde am Abend Haftbefehl wegen versuchten Mordes in vier Fällen erlassen.
Täter soll auf Ehefrau geschossen haben
Ein Großaufgebot der Polizei hatte seit Samstagvormittag nach dem Mann gefahndet. Er soll in seiner Wohnung zuerst auf seine Ehefrau geschossen und sie schwer verletzt haben. Danach soll er eine Etage höher mehrfach auf eine andere Wohnungstür geschossen haben.
Dort sei aber niemand verletzt worden. Anschließend sei er mit dem Auto zu dem nahe gelegenen Friseursalon im Stadtteil Eilpe gefahren und habe dort auf drei weitere Personen geschossen. Auch sie wurden teils schwer verletzt.
Bei zwei der vier Opfer galten die Verletzungen als "potenziell lebensgefährlich", so die Polizei am Sonntag. Dabei handelt es sich um die 33-jährige Ehefrau des Tatverdächtigen und um eine 23-jährige Frau. Der Zustand der beiden hat sich mittlerweile stabilisiert, teilt die Polizei am Montag mit.
Suche in Supermarkt und Wald
Nach der Tat sei der Mann mit seinem Auto auf einen nahegelegenen Parkplatz gefahren und sei zu Fuß weiter geflohen. Die anschließende Fahndung war zunächst erfolglos. Die Polizei setzte bei der Suche auch einen Hubschrauber ein.
Polizei geht von familiärem Motiv aus
Die Polizei geht nicht von einem politischen oder religiösen Hintergrund aus. "Die Problematiken des Tatmotivs könnten möglicherweise im familiären Umfeld des Täters liegen", erklärte Polizeisprecher Schäfer. "Insofern gehen wir im Moment nicht davon aus, dass eine Gefahr für unbeteiligte Personen besteht."
Über dieses Thema berichten wir auch am 1.6 und 2.6.2024 im Radio und Fernsehen.
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